Mitarbeiter in Ordensspitälern wollen mehr Geld
Von Jürgen Pachner
Die Beschäftigten fordern eine Abgeltung der Inflationsrate. Geboten wird aber nur ein Prozent. „Was lange gärt, wird endlich Wut!“. Unter diesem Motto wollen die mehr als 10.000 Mitarbeiter der sieben oberösterreichischen Ordensspitäler ihrem Ärger über die stagnierenden Gehaltsverhandlungen öffentlich Ausdruck verleihen. Für Mittwoch ist ein landesweiter Aktionstag geplant. Jedes Haus plant eigene Aktivitäten wie Mahnwachen, Flugzettel-Verteilaktionen oder Betriebsversammlungen. Die Betreuung der Patienten soll davon nicht gestört werden.
„Wir haben schon in den vergangenen Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen und für 2013 ist wieder eine Nulllohnrunde propagiert – jetzt reicht es“, sagt Sonja Reitinger, Betriebsrätin im Klinikum Wels-Grieskirchen und Verhandlungsführerin der Arbeitnehmer.
Auf Arbeitgeberseite liege das Angebot bisher bei nur einem Prozent – maximal jedoch 20 Euro. Bei den Arbeitnehmern fordert man hingegen die Abgeltung der Inflationsrate, die aktuell bei 2,8 Prozent liegt. „Wir verlangen nichts Unmögliches, bloß die Abgeltung der Teuerung“, betont Reitinger. Und sie verweist auf die Kollektivvertragsabschlüsse der vergangenen Jahre, die zu realen Einbußen geführt hätten.
„Rechnet man diese mit der Inflation gegen, kommt man zu Einkommensverlusten von minus einem Prozent im Jahr 2010, von minus 2,54 Prozent im Jahr 2011 und von minus 1,8 Prozent im Jahr 2012“, sagt Rudolf Wagner, Bundessekretär der Fachgruppe Gesundheits-, Heil- und Pfegeberufe in der Gewerkschaft vida.
Unmut
„Das ist ein Zustand, den wir aber nicht mehr länger hinnehmen können“, erklärt Reitinger. Als Alternative hätte man sich auch vorstellen können, die Wochenarbeitszeit von derzeit 40 auf 39 zu reduzieren. „Das ist aber auch abgelehnt worden – der Unmut der Beschäftigten ist groß.“ Nächste Verhandlungsrunde ist am 29. Jänner.
Am Mittwoch protestieren auch die Ärzte gegen die Gesundheitsreform. Ein Marsch vom Linzer Schloss zum Hauptplatz ist geplant.