Mit Hitler-Gruß Antifaschisten provoziert
Von Jürgen Pachner
Rund 5000 Teilnehmer sollen laut dem Veranstalter-Bündnis "Linz gegen Rechts" am Freitagabend an der Kundgebung "Lichter für die Menschlichkeit" teilgenommen haben. Unter die Demonstranten reihten sich auch Reinhold Entholzer (SPÖ) und Rudi Anschober (Grüne) ein. Der Protestzug startete um 20 Uhr im Volksgarten und bewegte sich über die Landstraße, den Hauptplatz und die Nibelungenbrücke. Am Vorplatz des Ars Electronica Centers sollte die Demo beendet werden.
Als der Zug an der Straßenbahnhaltestelle Rudolfstraße vorbeikam, soll eine Gruppe FPÖ-Fans die Teilnehmer verbal provoziert haben. "Plötzlich hat einer von ihnen die Hand zum Hitler-Gruß erhoben, während rundum Haimbuchner-Plakate hochgehalten wurden", sagt Samuel Puttinger vom Antifa-Bündnis. Von dem Vorfall existiert ein Video. Puttinger: "Wir haben den Polizei-Einsatzleiter darüber in Kenntnis gesetzt." Am Samstag wurde der Verfassungsschutz eingeschaltet und Strafanzeige nach dem NS-Verbotsgesetz erstattet.
Laut Polizei sollen am selben Abend noch drei weitere Männer nach Hitlergrüßen angezeigt worden sein. Puttinger findet übrigens nur lobende Worte für die Beamten, denen auch problemlos gelungen sei, die Demonstranten vor einer Gruppe aggressiver Hooligans zu schützen.
Bilder: "Linz gegen Rechts"-Demo
Rotes Kreuz auf FPÖ-Lkw
Ein vom Linzer FPÖ-Stadtparteichef Detlef Wimmer im Wahlkampf eingesetztes Ex-Sanitätsfahrzeug des Bundesheeres sorgt weiter für Aufregung. Wie der KURIER erfuhr, hat das Rote Kreuz die Freiheitlichen nun schriftlich aufgefordert, ein auf dem Dach des Pinzgauers angebrachtes Rotes Kreuz zu beseitigen.
"Wir sind am Donnerstag durch ein Foto darauf aufmerksam gemacht worden", bestätigt Rotkreuz-Landeschef Walter Aichinger. Das Generalsekretariat der Hilfsorganisation habe der FPÖ bereits eine Aufforderung geschickt, das Rotkreuz-Schutzzeichen unverzüglich zu entfernen. Wird dem nicht entsprochen, droht eine Anzeige. "Das Fahrzeug ist 2014 von der steiermärkischen Landesregierung typisiert worden – ich hab’ darauf vertraut, dass alles rechtens ist", rechtfertigt sich Wimmer. Obwohl die Aufforderung bei ihm noch nicht eingelangt sei, werde er das Symbol aber in jedem Fall überkleben.