Junger Fußballer an Meningitis gestorben
Für Lorenz R. gab es keine Rettung mehr: Der 18-jährige Gymnasiast wurde in der Nacht auf Mittwoch – kurz nach Mitternacht – vom Notarzt mit hohem Fieber ins Klinikum Wels-Grieskirchen gebracht. Bakterielle Gehirnhautentzündung lautete die Diagnose.
Schon kurz nach seiner Einlieferung ist R. an Multiorganversagen gestorben. Wo sich der junge Mann mit der gefährlichen Krankheit angesteckt hat, ist noch völlig unklar. „Wir werden den Leichnam in Absprache mit den Eltern heute obduzieren“, sagt Klemens Trieb, der ärztliche Leiter des Spitals, zum KURIER. Meningitis-Fälle, die tödlich enden, würden nur selten vorkommen. „Dagegen sind wir leider machtlos.“ Landessanitätsdirektor Georg Palmisano: „Wir haben die mikrobiologischen Proben noch nicht vorliegen. Aber es ist davon auszugehen, dass es sich tatsächlich um eine bakterielle Gehirnhautentzündung handelt, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird.“
Angebot aus Ried
R. galt als eines der größten Talente von Fußball-Landesligist Union Weißkirchen. Der Spieler mit der Rückennummer 14 hatte sogar schon Angebote von Bundesligist SV Ried und von der Red-Bull-Filiale Pasching vorliegen. Lorenz wollte aber zunächst die Matura machen und sich erst danach aufs Kicken konzentrieren.
Der Verein, bei dem auch sein 14-jähriger Bruder Viktor im Einsatz ist, zeigte sich in einer ersten Stellungnahme gegenüber dem KURIER tief betroffen. „Wir haben nicht nur einen großartigen Spieler verloren, sondern auch einen äußerst liebenswürdigen Menschen“, betont Weißkirchen-Obmann Alois Langmayr.
Am Montagabend hatte der 18-Jährige das letzte Mal mit der Kampfmannschaft trainiert, der er seit seinem 16. Lebensjahr angehörte. Am Dienstag rief er seinen Trainer Alfred Olzinger an, um sich für die abendliche Übungseinheit zu entschuldigen. „Als Begründung hat er angegeben, an Grippe erkrankt zu sein“, erzählt Olzinger, der in Absprache mit dem Vereinsvorstand das Meisterschaftsspiel am kommenden Samstag bei Union Perg abgesagt hat. „Es gibt momentan Wichtigeres als Fußball“.
Begräbnis am Mittwoch
Da die bakterielle Meningitis hoch ansteckend ist, sind an Eltern, Freunde und Fußballkollegen sofort Antibiotika verteilt worden. „Wir haben alle Maßnahmen gesetzt“, betont Palmisano. Und Trieb ergänzt: „Wir hoffen natürlich, dass es zu keinen weiteren Erkrankungen kommen wird“. Das Begräbnis von Lorenz R. findet am Mittwoch in Weißkirchen statt.
Als Meningitis werden alle entzündlichen Vorgänge an der Haut des Gehirns und des Rückenmarks bezeichnet. Die übertragbare Erkrankung äußert sich durch Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Berührungsüberempfindlichkeit, Fieber, Erbrechen und Benommenheit. Je nach Erreger werden mehrere Typen der Erkrankung unterschieden. Die eitrige oder bakterielle Meningitis entsteht bei allgemeinen Infektionen oder Eiterherden. Die Krankheit kann aber auch durch zahlreiche andere Erreger, darunter Viren, entfacht werden (lymphozytäre oder aseptische Meningitis).