Chronik/Oberösterreich

Lehrerinnen terrorisiert: Vier Monate bedingt

Ein Pärchen, 18 und 27 Jahre alt, ist am Donnerstagabend im Landesgericht Wels zu je vier Monaten bedingt verurteilt worden, weil es zwei Lehrerinnen terrorisiert hatte. Unter anderem hatte es Feuer gelegt und das Bremskabel eines Autos durchschnitten.

Anstifterin war die psychisch angeschlagene 18-Jährige. Sie hasste eine der beiden Lehrerinnen, weil diese einmal den Verdacht geäußert hatte, ihre Schülerin rauche "mehr als nur Zigaretten". Die andere Pädagogin unterrichtete an einer anderen Schule, lernte die 18-Jährige aber über ein soziales Netzwerk kennen. Als sie merkte, dass ihre neue "Freundin" noch eine Schülerin war, wollte sie nur noch einen förmlichen Kontakt, diese fühlte sich dadurch verletzt.

Vandalismus

Als sie im Internet einen 27-Jährigen als Freund gewann, spannte die Schülerin diesen ab April 2013 in ihren Feldzug gegen die beiden Lehrerinnen ein. Sie rissen das Kennzeichen vom Auto einer Pädagogin und montierten stattdessen eines, das sie von einem Polizeiauto gestohlen hatten. Sie zündeten eine Fußmatte, Briefkästen und einen Zaun vor dem Wohnungseingang an. Sie schmierten "rest in peace" und ein Kreuz an die Wand, warfen Eier auf den Balkon, die Hausfassade und das Auto. Außerdem leuchteten sie mit einem Laserbeamer durch die Fenster in die Wohnräume und zündeten gleichzeitig Feuerwerkskörper vor dem Gebäude. Nicht zuletzt durchschnitten sie das Kabel der Handbremse des Autos. Zum Glück passierte nichts, weil die Fahrerin schon beim Starten den Defekt bemerkte.

Die Lehrerinnen litten wegen des Terrors unter Angstzuständen sowie Einschlafstörungen und mussten sich in Therapie begeben. Die beiden Täter wurden durch Zufall ausgeforscht. Die beiden Opfer, die ursprünglich nichts von einander wussten, konnten sich nicht erklären, wer ihnen so übel mitspiele. Aber beide erzählten einer Kollegin davon. Diese stellte den Zusammenhang her. Im Juli 2013 wurden die mutmaßlichen Täter ausgeforscht und festgenommen.

Geständnis

Sie legten ein Geständnis ab. Das Mädchen wollte, dass es ihren Opfern so "dreckig" gehe wie ihr. Ihr Freund machte mit, um ihr zu gefallen. Beide wurden wegen Diebstahls, Sachbeschädigung, Urkundenunterdrückung, beharrlicher Verfolgung, Körperverletzung und Vergehens nach dem Waffengesetz - sie hatten sich einen Schlagring besorgt - schuldig gesprochen. Die 18-Jährige verzichtete auf Rechtsmittel, der 27-Jährige erbat sich Bedenkzeit. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab - somit ist das Urteil nicht rechtskräftig.