Lebensgefahr bei Malerarbeiten
Von Jürgen Pachner
Für die drei Verletzten war die Situation absolut lebensbedrohlich. Hätte es bis zu ihrer Bergung noch ein paar Minuten länger gedauert, wäre es für sie wahrscheinlich schon zu spät gewesen“, sagt Christian Altinger, Einsatzleiter der Feuerwehr Thalheim bei Wels, OÖ.
Der 58-jährige Laszlo K. hatte am Freitagvormittag den Regenwasser-Auffangbehälter seines Hauses gestrichen. Der Mediziner wollte in dem unterirdischen Becken – das nur über einen zwei Meter langen und sehr engen Schacht erreichbar ist – einen Kunststoff-Schutzlack auftragen. Gegen 11.30 Uhr dürfte die Konzentration der giftigen Dämpfe aber zu hoch geworden sein – K. verlor das Bewusstsein. Sohn Peter, dem die Ohnmacht des Vaters auffiel, kletterte sofort in den Schacht, um zu helfen. Ein fataler Fehler: Denn auch der 20-Jährige wurde von den Lackdämpfen außer Gefecht gesetzt. Seine Mutter stoppte den zufällig am Weg zur Arbeit vorbeikommenden Roland L. Der 21-Jährige versuchte zwar Vater und Sohn zu bergen, konnte den Behälter aus eigener Kraft aber ebenfalls nicht mehr verlassen. Seine Hilfsbereitschaft wurde L. beinahe zum Verhängnis. Auch er befand sich nach kurzer Zeit bereits in einem Delirium ähnlichen Zustand.
„Wir sind um 11.45 Uhr alarmiert worden. Nur zwölf Minuten später waren wir schon vor Ort, die Lage war höchst kritisch“, betont Feuerwehr-Einsatzleiter Altinger.
Zwei mit Atemschutz ausgestattete Männer wurden durch den nur 50 cm breiten Schacht in den (zwei mal einen Meter kleinen) Tank hinabgelassen. „Mehr war wegen der Enge nicht möglich – wir haben ihnen aber ein weiteres Atemschutzgerät für den Hausbesitzer mitgegeben.“ An einem Seil konnten die Verletzten vorsichtig an die frische Luft gezogen und versorgt werden: „Alle drei wurden ins Spital gebracht.“