Chronik/Oberösterreich

Wirbel um zerstörtes Kunstwerk in Zell am Moos

In der Gemeinde Zell am Moos (Bezirk Vöcklabruck) in Oberösterreich gibt es Wirbel um ein Landschafts-Kunstwerk auf einem öffentlichen Badeplatz des Landes. Erst wurde ein Vandalenakt vermutet, doch es stellte sich heraus, dass das Werk von der Straßenmeisterei im Auftrag der Landesregierung zerstört worden sein soll, wie das ORF-Radio Oberösterreich berichtet. Jetzt wird die Wiederherstellung gefordert. Laut Landes-Immobilien GmbH (LIG), die sich für das Kunstwerk zuständig sieht, hat jedoch eine Verpflichtung zum Rückbau bestanden.

Die "Gekippte Fläche" ist Teil einer Serie von Kunstwerken, die seit 1999 im Mondseeland entstanden ist. Eine Fläche wurde mit einem Metallrahmen eingefasst und so gestaltet, dass der Betrachter meinen könnte, eine große Platte sei schräg ins Erdreich gepflanzt worden.

Kunstwerk dem Boden gleichgemacht

Seit gut drei Wochen ist davon nichts mehr zu sehen. Die Metallrahmen wurde entfernt und die schiefe, ehemals begrünte Ebene wieder dem Erdboden gleichgemacht. Erst durch Hinweise aus der Bevölkerung wurden die Gemeinde und der Leader Regionalverband auf die Zerstörung des Kunstwerkes, das mit öffentlichen Geldern finanziert worden war, aufmerksam gemacht. Die Nachforschungen hätten ergeben, dass es im Auftrag eines Beamten des Landes von der Straßenmeisterei beseitigt wurde, wird die Vorsitzende des Kulturausschusses in der Gemeinde, Helga Gumplmaier, zitiert.

Begründet worden sei dies mit einer Vertragsklausel. Der Kulturverein hat die Fläche für das Kunstwerk auf dem Grundstück des Landes Oberösterreich auf 15 Jahre gepachtet. In dem Vertrag ist vorgesehen, dass die Fläche nach Ablauf der Pacht wieder in den früheren Zustand zurückversetzt werden müsse. Da sich bisher niemand gemeldet habe, sei man davon ausgegangen, dass der Vertrag - der am 1. Jänner 2014 ausläuft - nicht mehr verlängert werden sollte.

Widerspruch der Landes-Immobilien GmbH

Wie Helmut Wass von der LIG am Montag Nachmittag mitteilte, sei das Projekt 1999 temporär auf 15 Jahre befristet begonnen worden. Anfang sei das Kunstwerk dem Land geliehen, 2007 in dessen Eigentum übertragen worden. Aber es habe sich immer um eine bis 1. Jänner 2014 befristete Aufstellung gehandelt und die Rückbauverpflichtung sei bescheidmäßig vorgeschrieben worden. Zuletzt sei niemand an das Land herangetreten, um die Frist zu verlängern, schilderte Wass.

Gleichzeitig habe aber durch den Zustand des Objektes Verletzungsgefahr bestanden, weil die Eisenteile verrostet waren. Deshalb habe man es rechtzeitig vor dem Wintereinbruch entfernt, erklärte er für die LIG.

Bürgermeister verwundert

Das Vorgehen stieß jedenfalls auch bei Bürgermeister Wilhelm Langwallner (ÖVP) auf Verwunderung. Das Kunstwerk sei in der Gemeinde sehr gut aufgenommen und auch ein beliebter Platz gewesen, argumentiert er. Die Vorsitzende des Kulturausschusses und der Leader-Regionalverband fordern nun die umgehende Wiederherstellung der gekippten Fläche.