Chronik/Oberösterreich

Keine Einigung bei Lohnstreit

Ohne den erhofften Kompromiss mussten am Mittwoch im Beisein von Landeshauptmann Josef Pühringer die Gespräche um den schwelenden Lohnkonflikt zwischen den Arbeitnehmern und Arbeitgebern der oö. Ordensspitäler abgebrochen werden.

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„Ich bin betroffen und tief enttäuscht. Man hat gesehen, dass auf Seiten der Gewerkschaft vida der gute Wille nicht vorhanden war, abzuschließen“, behauptete Pühringer am Nachmittag nach dem Scheitern der zweiten Verhandlungsrunde. „Wir haben uns heute kilometerweit auf sie zubewegt, sie aber nicht einen Millimeter.“

Bei den Vorschlägen auf Arbeitgeberseite habe es sich „um 1:1 dieselbe Lösung“ wie beim landeseigenen Spitalsträger gespag gehandelt. Das Angebot sei sogar mehrmals nachgebessert worden. Pühringer: „Ich war mir im Vorhinein sicher, dass es angenommen wird und bin bass erstaunt, dass es zu keiner Einigung gekommen ist.“

Der Vorschlag habe, wie von den Arbeitnehmern gefordert, eine „De-facto-39-Stunden-Woche“ beinhaltet. „Und das zum Wunschtermin 1. Juni – unbefristet und nachhaltig.“
Weitere Zugeständnisse werde man nun nicht mehr machen: „Ich vergönne allen alles, doch wir können uns nicht mehr bewegen. Wir arbeiten hier mit Steuergeld.“

Faire Bezahlung

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Die Gewerkschaft betont, dass die Beschäftigten fair entlohnt werden wollen. „Und das ist nicht der Fall, wenn das Einkommen real sinkt“, sagt Sonja Reitinger, Verhandlungsführerin der Gewerkschaft vida. Was als angeblicher Kompromiss vorgelegt wurde, sei eine Vereinbarung über eine Pseudo-39-Stunden-Woche, die sich die Beschäftigten selbst zahlen. „Und mit Rahmenvereinbarungen, die bedeuten, dass unsere Kollegen im Endeffekt noch weniger im Geldbörsel übrig haben.“ Von der geforderten Teuerungsabgeltung sei man meilenweit entfernt.

Bei Betriebsversammlungen soll heute beraten werden, welche gewerkschaftlichen Maßnahmen die Mitarbeiter setzen werden. „Menschen, die ihr Bestes geben, verdienen eine faire Bezahlung. Und wenn nötig, werden sie dafür kämpfen.“