Chronik/Oberösterreich

Kampf dem Kater

Es geht rund: Die Möglichkeiten, sich verkleidet oder in festlichem Ballgewand außer Haus zu vergnügen, sind derzeit vielfältig. Ein Faschingsfest hier, der Maturaball dort, ein geselliges Treffen unter Freunden hier und dann noch der Besuch auf diversen Bällen, gerne aus privaten, oft auch aus beruflichen Gründen.

Die Ball- und Faschingssaison sorgt für einen vollen Terminkalender. Nicht alle überstehen die durchtanzten, alkoholschwangeren Nächte gänzlich unbeschadet.

Der Präsident der Ärztekammer OÖ, Dr. Peter Niedermoser, gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Alkohol und zusätzlichen Kalorien. Das Motto lautet in diesem Fall einfach: Die Dosis ist entscheidend. Und Orthopäde Dr. Ernst an der Lan versichert tanzwütigen Damen mit High Heels, dass keine bleibenden Schäden zu erwarten sind, wenn der Fuß richtig auf die Belastung vorbereitet ist. Also vorher und zwischendurch immer wieder mal die Füße und Waden auslockern, dehnen und bewegen.

Damit Sie sich also keinen der beiden Kater einfangen, hat der KURIER weitere, hilfreiche Tipps gesammelt.

Egal, ob Freestyle auf der Faschingsparty oder im Walzerschritt durch die Ballnacht: Tanzen ist gesund, stärkt Ausdauer und Muskeln. "Tanzen fördert die Koordination, ist motorisch herausfordernd und trainiert bei älteren Menschen die Gang- und Trittsicherheit", weiß Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer OÖ.

Durchschnittliche Tänzer haben auch keinen Muskelkater zu befürchten, "das betrifft nur Menschen, die wirklich völlig untrainiert eine ganze Nacht lang durchtanzen. Da muss man schon sehr fleißig sein", erklärt Niedermoser. Wobei: "Das würden sich wahrscheinlich viele Damen wünschen, dass ihre Herren mal einen Muskelkater vom Tanzen hätten."

Schuh-Wahl

Zum Ballkleid sind die High Heels beinahe ein Muss, auch wenn bei Orthopäden alle Alarmglocken schrillen: "Entscheidend ist, dass der Schuh gut passt. Also wirklich im Geschäft einige Zeit damit herumgehen und schauen, ob es irgendwo drückt", rät Dr. Ernst An der Lan, Facharzt für Orthopädie in Ried und Mattighofen. Es sei auch schlau, den Fuß auf die Belastungen der Ballnacht vorzubereiten, etwa durch Dehnungsübungen für die Waden oder durch Fußcremen.

Ebenfalls dringend zu raten: "In den Tanzpausen immer wieder mal die Schuhe ausziehen, den Fuß bewegen, lockern und entspannen, danach kann es wieder weitergehen," sagt An der Lan. Wer seine High Heels also mit Maß und Ziel trägt, wird keine bleibenden Schäden davontragen.

Brummender Schädel, unglaublicher Durst, ein flaues Gefühl im Magen, bleierne Müdigkeit und noch weitere unangenehme Begleiterscheinungen hält er parat, der Kater. Wer es in der Ball- und Faschingssaison alkoholtechnisch übertreibt, bereut es am Tag danach meistens bitter. Denn der Kater ist nichts anderes als eine leichte Alkoholvergiftung. Hauptsächliche Ursache der Kopfschmerzen ist die durch den Alkohol entstandene Dehydration des Körpers.

"Ein Glaserl in Ehren kann niemand verwehren", meint Dr. Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer OÖ. "Aber wie bei so vielen Dingen ist die Dosis entscheidend. Zu viel Alkohol wirkt sich negativ auf Koordination und Sprachvermögen aus und macht müde. Und alkoholisierte Menschen kommen in Gesellschaft einfach nicht gut an." Wenn es doch passiert ist, sollte man dem Körper Zeit und Ruhe gönnen, um den Alkohol abzubauen. "Reparaturseidl und Rollmops helfen nicht, das sind nur Mythen", klärt Niedermoser auf.

Krapfen-Gaudi

Womit wir bei der Ernährung wären: Der Faschingskrapfen ist mit seinen rund 400 Kalorien tatsächlich keine Fastenspeise. "Das späte Essen bei der Party oder auf dem Ball ist der schlanken Linie sicher nicht dienlich. Deshalb ist es schlau, vorher ordentlich zu essen und am Abend selbst nur einen kleinen Snack zu sich zu nehmen", rät Niedermoser. Alkohol und Kalorien in Maßen sorgen auch für einen tiefen Schlaf nach einer langen Nacht auf den Beinen.