Im Kosovo entführte Kinder kommen zurück
Drei Kinder, die vor fünf Jahren von der Familie ihres Vaters im Kosovo der inzwischen 37-jährigen Mutter aus Ried im Innkreis entzogen worden waren, sollen laut Gerichtsentscheid demnächst wieder zu ihr zurückkehren. Das berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten (Freitag-Ausgabe).
Das Ehepaar kam 1998 aus dem Kosovo nach Österreich. Die beiden und ihre drei Kinder - inzwischen acht, elf und 15 Jahre alt - erhielten später die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Die Familie reiste regelmäßig in den Kosovo, um die alte Heimat zu besuchen. Auch im Jahr 2009 sollte laut dem Vater dort ein Urlaub verbracht werden. Im Kosovo nahm er seiner Frau die Kinder weg und ihre Schwiegereltern warfen sie unter Androhung von Gewalt aus dem Haus. Der Mann blieb mit den Kindern zurück. Seine Frau kehrte allein nach Österreich zurück.
Einvernehmliche Rückführung
In einem sofort eingeleiteten Verfahren nach dem Haager Kindesentführungsübereinkommen lehnte das zuständige Kreisgericht im Kosovo die Rückgabe der Kinder ab. Der nachfolgende Rechtsstreit zog sich jahrelang hin. Nun hätten die Richter im Kosovo aber endgültig entschieden, dass die drei Kinder zu ihrer Mutter zurückkehren dürfen, erklärte ihre Anwältin Claudia Schossleitner aus Ried im Innkreis. Sie geht davon aus, dass es demnächst zu einer einvernehmlichen Rückführung kommen wird. Auch die österreichische Botschaft unterstütze in dem Fall.
Die Familie ihres Mannes habe die Kinder instrumentalisiert, wird die Mutter zitiert. Angst vor der Rückkehr der Kinder habe sie dennoch nicht: "Es wird nicht leicht werden am Anfang. Aber ich habe immer um sie gekämpft und das werde ich auch weiterhin tun."