HOSI-Betrieb auf Sparflamme
Die Stadt schaut zu, wie wir in den Konkurs schlittern", ist Gernot Wartner von der Homosexuelleninitiative Linz (HOSI) empört. Wie berichtet, hat die FPÖ im Gemeinderat eine Überprüfung der Finanzgebarung durch das Kontrollamt beantragt. Der Vorwurf des freiheitlichen Gemeinderats Markus Hein lautet, dass die HOSI trotz großzügiger Subventionierung durch die Stadt ihre Lage jahrelang nicht in den Griff bekam und nun nahezu pleite ist.
„In den vergangenen drei Jahren sind 300.000 Euro Geldförderungen geflossen und das HOSI-Zentrum ist um 1,9 Millionen Euro Steuergeld komplett saniert worden", kritisiert Hein. Bevor weitere Förderungen fließen, müssten zuerst die Ursachen für das Scheitern ans Tageslicht gebracht werden. Der FPÖ-Antrag wurde einstimmig angenommen.
Wartner spricht von einer „reinen Schikane". Die HOSI werde im Zuge der Subventionierung durch Land und Stadt ohnehin jährlich überprüft. „Da wird jeder 50-Cent-Beleg durchleuchtet. Wir haben nichts zu verbergen, unsere Glasfassade ist Programm", betont er. Die Außenstände belaufen sich auf mehr als 125.000 Euro, allein an Personalkosten seien noch 14.000 Euro offen.
Budgetlücken
2009 wurde das 600 große Zentrum mit Café und Veranstaltungssälen eröffnet. Der Haken: „Wir bekommen dieselbe Summe an Subventionen für ein vielfach größeres Haus. Damals wurde nicht über den Wahltag hinaus gedacht", meint Wartner.
Finanzstadtrat Johann Mayr ( SPÖ) verweist jedoch auf Ausgleichssubventionen, die etwaige Lücken stopften. „Die gibt es jetzt nicht mehr", sagt er. „Die HOSI hätte keine Probleme, wenn das Café nicht so defizitär gewirtschaftet hätte." Das Café soll nun an einen externen Pächter vergeben werden. Die HOSI wird damit auf die ursprüngliche Beraterfunktion reduziert.