Heeresmitarbeiter ähnelt Täter auf Video
Nach eineinhalb Jahren Pause ist am Dienstag im Landesgericht Wels der Prozess gegen einen 52-jährigen Unteroffizier fortgesetzt worden. Dem Angeklagten werden unter anderem Brandanschläge auf Heeres-Kfz, Vandalenakte und Schmieraktionen in Kasernen sowie Drohungen gegen den oö. Militärkommandanten Kurt Raffetseder vorgeworfen.
Die Serie von Vorfällen, die dem Mann zur Last gelegt werden, dauerte von 2007 bis 2012: Er soll in der Hessenkaserne Wels zehn Bundesheerfahrzeuge und in der Kaserne Hörsching sieben abgefackelt haben. Auch das Auto des Vorarlberger Militärkommandanten soll er angezündet haben, wobei der daneben geparkte Dienstwagen des Wiener Heereschefs ebenfalls ausgebrannt ist. Die Finanzprokuratur hat sich dem Verfahren mit einer Forderung von mehr als 250.000 Euro angeschlossen.
Ein Schreiben, in dem Raffetseder weitere Anschläge angekündigt wurden, wird als gefährliche Drohung gewertet. Darüber hinaus soll der Mann in Kasernen Zäune durchschnitten, Fahnenmasten beschädigt, ein Fenster und einen Scheinwerfer eingeschlagen sowie Schmierereien mit dem Wortlaut "2010, so nicht" angebracht haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Motiv Ärger über die Heeresreform 2010 gewesen ist.
Ein Überwachungsvideo mit einem Verdächtigen brachte die Ermittler auf die Spur des 52-Jährigen. Dieser leugnet alle Vorwürfe. Die Anklage stützt sich auf Indizienbeweise und Sachverständige. Am Dienstag war ein Gutachter am Wort, der Überwachungsbilder ausgewertet hat. Fazit: Der Verdächtige ähnelt dem Angeklagten.
Staatsanwalt Franz Haas beantragte die Einholung weiterer Expertisen.