Hälfte der Freibäder in OÖ vor dem Aus?
230 Frei- und Naturbäder gibt es in Oberösterreich, mehr als in jedem anderen Bundesland. Wenn es nach Plänen der Landesregierung geht aber nicht mehr lange: Eine Studie des Beratungsunternehmens Con.os empfiehlt die Schließung von mehr als der Hälfte der Bäder bis ins Jahr 2025, schreibt die Presse. Der Grund sind die hohen Erhaltungskosten. Viele der Bäder können nur dank öffentlicher Subventionen überhaupt überleben. Die 86 Naturbäder sollen dabei unangetastet bleiben, mit der Begründung, dass sie in der Erhaltung kostengünstiger und für den Tourismus wichtig sind. Betroffen sind also die Hälfte der 144 Freibäder im Bundesland.
Plan schon in Kraft
Die Landes-Grünen legen nun Protest ein. Am Donnerstag soll ein Antrag zur Rettung der Bäder in den Landtag eingebracht werden. In dem Antrag wird gefordert, dass das Land einen Plan zum Erhalt der Bäder ausarbeitet und die Beraterstudie einer nochmaligen Überprüfung unterzogen wird.
Für einen Einspruch könnte es derweil schon zu spät sein: Michael Strugl (ÖVP), zuständiger Wirtschaftslandesrat, schreibt in einer Anfragebeantwortung davon, dass der Schließungsplan bereits in Kraft sei. Durch die Schließungen soll Geld für Sanierungen der verbleibenden Bäder verwendet werden. Eine konkrete Liste der betroffenen Bäder gibt es derweil noch nicht, vielmehr soll ein strenger Kriterienkatalog darüber entscheiden, welche Bäder bleiben und geschlossen werden.
Überarbeitung des Kriterienkatalogs
Die Grünen kritisieren, dass durch den Zustand der meist in den 1970ern gebauten Freibäder eine Schließungswelle bevorstehen könnte. Daher fordert Grünen-Sportreferent Severin Mayr eine Überarbeitung des Kriterienkatalogs: Statt Entfernung oder Einzugsgebiet sollen eher Kriterien wie Lebensqualität, Gesundheit oder energieeffiziente Sanierung über einen Standort entscheiden.