Chronik/Oberösterreich

Gute Noten für Spitalsreform

Begleitet von teils heftiger Kritik   betroffener Häuser wurde im Juni 2011 die Spitalsreform beschlossen. Nun liegt der erste Evaluierungsbericht vor, der den bereits umgesetzten Maßnahmen ein   tadelloses Ergebnis bescheinigt. „Wir  sind richtig in Fahrt“, erklärte Landeshauptmann Josef Pühringer am Dienstag euphorisch.

 Mit Wolfgang Bayer, dem Vorsitzenden der Evaluierungskommission, stellte er den Bericht auf Basis konkreter Zahlen  vor. Im Vergleich zu  2009 seien  etwa die  Krankenhausaufenthalte um 2,5 Prozent auf 278 je 1000 Einwohner zurückgegangen. „Es gab  die Befürchtung, dass die Betten am Gang stehen. Das ist nicht eingetreten“, sagte Pühringer. Die Bettenauslastung habe sich reduziert – von 83,1  auf 81,4 Prozent.  Für Bayer steht aus heutiger Sicht fest, dass das gesteckte Ziel, bis 2020 rund 2,3 Milliarden Euro einzusparen,  eingehalten werden könne.

Weil aber „nicht nur die Zahlen, sondern auch die Zufriedenheit der Patienten stimmen“ müssten,  präsentierte Pühringer auch eine Umfrage des market-Instituts unter 600 Oberösterreichern vom Oktober 2012. Demnach waren 79 Prozent der Befragten mit dem Spitalsaufenthalt „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Nur drei Prozent waren  nicht begeistert.

Arbeitsbedingungen

Die  Zufriedenheit der Patienten ist für die SP-Gesundheitssprecherin Julia Röper-Kelmayr  nur eine von mehreren Messlatten. „Wir werden alle Ergebnisse exakt prüfen. Besonders wollen wir den Fokus auf die Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten in den Krankenhäusern legen.“
 Auch Brigitte Povysil, Gesundheitssprecherin der FPÖ, will sich  ansehen, ob der von Pühringer präsentierte Bericht hält, was er verspricht. „Auf alle Fälle gibt er dem Landeshauptmann und der gespag-Führung keine Handhabe für eine Aufstockung des Vorstands.“
Der Medizinische Direktor des Linzer AKH,  Heinz Brock, der  heftig gegen die Spitalsreform protestiert hat, zeigt sich   in Sachen positiven Darstellung skeptisch: „Man muss  schauen, wie die Leistungen für die Patienten in Zukunft aufrecht erhalten werden können.“