Geplante Sonntagsöffnung in Wels: Ärger bei Gewerkschaft
Von Jürgen Pachner
Für Aufregung sorgt derzeit ein Ansuchen der "Welser Marketing & Touristik GmbH" an das Land Oberösterreich, dieses möge im Zuge der "Welser Weihnachtswelt" den Innenstadt-Geschäften doch gestatten, an den Adventsonntagen offenzuhalten.
"Ganz klar: Nein!", sagt dazu Helmut Feilmair, Vizepräsident der Arbeitkammer und Landesobmann-Stellvertreter des ÖAAB: "Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt." Der Antrag sei abzulehnen. "Sonst wäre das ein Dammbruch."Andere Gemeinden würden auf den Geschmack kommen und "schon irgendeinen Anlass finden, warum plötzlich die Sonntags-Öffnung im Handel zu rechtfertigen wäre". Laut Feilmair könnten Konsumenten jeden Euro ohnehin nur ein Mal ausgeben. "Jede Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten bringt daher nur eine zeitliche Verlagerung des Umsatzes, aber keine Umsatzsteigerung."
Kampfmaßnahmen
Empört ist auch Andreas Stangl, Regionalgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten: "Die beantragte Sonntagsöffnung widerspricht der oberösterreichischen Verfassung, die sich zum freien Sonntag und zur Arbeitsruhe bekennt." In dem Ansuchen sei außerdem nicht klar zu erkennen, ob und in welchem Ausmaß die Handelsangestellten, die ohnehin in der Vorweihnachtszeit mehr als überlastet seien, betroffen wären. Für den Fall einer Umsetzung droht Stangl bereits mit Kampfmaßnahmen.
ÖVP-Wirtschaftsstadtrat Peter Lehner versucht die Wogen zu glätten. "Selbstverständlich würden an den Sonntagen nur die Eigentümer und keine Angestellten arbeiten." Er ist optimistisch, dass das Ansuchen gewährt wird. Der freie Sonntag für Angestellte werde in diesem Fall nicht angetastet. Lehner: "Ich bin selbst ein Befürworter davon."