Emeritierter Priester und ehemaliger Schüler vor Gericht
Ein 67-jähriger emeritierten Priester und sein 52-jähriger ehemaliger Schüler müssen sich am Montag, 26. Juni, in Linz vor Gericht verantworten. Ihnen wird schwerer Betrug angelastet: Im Frühjahr soll der 52-jährige den 67-jährigen um ein Darlehen gebeten haben, da er seine Miete nicht mehr bezahlen könne. Dabei soll der Mann behauptet haben, Alleinerbe einer Landwirtschaft zu sein, die bereits vom Notar verkauft worden sei.
So soll er sich 447 960 Euro von dem ehemaligen Priester erschlichen haben. Der inzwischen emeritierte Pfarrer soll sich bereits kurz nach den ersten Übergaben aufgrund seiner eigenen Rückzahlungsverpflichtungen mit der Diözese Linz ebenfalls in einer prekären finanziellen Situation befunden haben. Daher soll der ehemalige Priester seinerseits Gelder von Bekannten, der eigenen Familie, ehemaligen Mitarbeiterinnen und auch einem Priesterkollegen ausgeliehen haben, wobei er dazu das vorhandene Vertrauensverhältnis als Priester ausgenützt haben soll.
Geld angeblich für Begräbnis
Dabei soll er wahrheitswidrig vorgegeben haben, das Geld für das Begräbnis seiner verstorbenen Schwester zu benötigen und für eine Verlassenschaft im Ausland oder einen in Not geratenen ehemaligen Schüler und eine alte Schülerin. Insgesamt soll der Mann den Betrogenen 447.960 Euro herausgelockt und darüber hinaus versucht haben, einzelne Opfer zur Übergabe von weiteren 24 500 Euro zu überreden. Gemeinsam mit dem 52-jährigen soll er einer Frau, die der 67-jährige kannte, weil er das Begräbnis ihres verstorbenen Ehemanns geleitet hatte, 105.000 Euro herausgelockt haben.
Das Geld soll der 52-jährige für sein Glücksspiel verbraucht haben. Nicht nur seinem ehemaligen Lehrer, sondern auch verschiedenen Frauen (und deren Freundeskreisen) soll der 52-jährige weitere über 300.000 Euro herausgelockt haben. Ein Teil des Schadens wurde zwischenzeitig gutgemacht.