Chronik/Oberösterreich

Einsatzgruppe sprengte Drogenring

Zu Beginn des Jahres 2014 wurde in Oberösterreich die "Einsatzgruppe Nord" ins Leben gerufen, um grenzüberschreitende Suchtgiftkriminalität und Kfz-Diebstähle effizient bekämpfen zu können. Die vorläufige Bilanz der zehnköpfigen Truppe lässt sich sehen: Bisher gab es 60 Festnahmen und vier erfolgreiche Amtshandlungen mit tschechischen Kollegen.

Am Freitag wurde in Rohrbach ein weiterer Erfolg präsentiert. Die Einsatzgruppe zerschlug einen Drogenring, der auf beiden Seiten der Grenze aktiv war. Zwölf Verdächtige sind ausgeforscht. Vier Hauptverdächtige wurden in Oberösterreich, einer in Tschechien verhaftet. Crystal Meth, Drogengelder, ein Schmugglerfahrzeug und mehrere Waffen wurden sichergestellt.

Verbotene Waffe

"Der Fall kam ins Rollen, als wir im März 2015 im Fahrzeug einer amtsbekannten Salzburgerin Crystal Meth gefunden haben", sagt Chefinspektor Günther Hollin. Die Ermittlungen führten zu einem 46-jährigen Deutschen, der in Linz als Fitnesstrainer arbeitet. Er soll die Droge weiterverkauft haben. "Bei ihm wurde Crystal Meth im Wert von 6000 Euro sichergestellt." Neben einer Schreckschusspistole besaß der Mann auch eine als Schlüsselanhänger getarnte Schusswaffe. "Sie ist für Patronen des Kalibers 22 Millimeter ausgelegt, mit ihr können gleich zwei Schuss auf einmal abgeben werden", sagt Hollins Kollege Martin Kefer. Aus zehn Metern Entfernung sei das tödlich.

Einer seiner Hauptabnehmer war ein 36-Jähriger aus Ansfelden, er ist noch auf der Flucht. In seiner Wohnung hielt sich ein 41-Jähriger und dessen Freundin auf. Bei ihnen wurde Kokain im Wert von 6000 Euro gefunden.

In Urfahr wurde der Importeur des Drogenrings, ein 26-jähriger Tscheche, verhaftet. Er soll ein Kilo Crystal Meth (Marktwert 100.000 Euro) in Prag erworben und bei getarnten Familienausflügen nach Linz geschmuggelt haben. Als Produzent des Crystal Meth wurde ein 51-jähriger Prager verhaftet.