Chronik/Oberösterreich

Bürgerinitiative macht für Eisenbahnbrücke mobil

Die Debatte rund um die marode Linzer Eisenbahnbrücke geht in die nächste Runde. Am Mittwoch soll nun eine 14-köpfige Jury darüber entscheiden, wie eine mögliche Lösung für eine neue Donauquerung ausschauen soll, gab der Linzer Bürgermeister Klaus Luger bekannt. "Zur Wahl stehen die anonymisierten Einreichungen von acht Projektteams", sagt der Stadtchef. Der Wettbewerb wurde europaweit ausgeschrieben, insgesamt gab es 24 Bewerber. Gefordert sei dabei die Planung einer leistungsstarken Querung für den öffentlichen und den Individualverkehr. Darüber hinaus soll mit der neuen Brücke ein "städtebaulicher Akzent" gesetzt werden.

Volksbefragung

Am Montag, drei Tage vor der Präsentation des Nachfolgeprojektes, hat sich die Plattform "Eisenbahnbrücke Retten!", eine Bürgerinitiative zur Erhaltung der desolaten Donauüberquerung, eingeschaltet. ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier und FPÖ-Stadtrat Detlef Wimmer fungieren als Mitwirkende, als "überparteilich" sieht man sie dennoch. Die Bürgerinitiative muss zunächst 800, dann binnen weiterer vier Wochen 3000 Unterstützer finden, um mit ihrem Anliegen im Gemeinderat behandelt zu werden. 5000 halten die Organisatoren, deren erklärtes Ziel eine Volksbefragung ist, für realistisch.

Dass das für vergangenen Freitag geplante "Brückenfestival" zur Unterstützung des Anliegens kurzfristig abgesagt werden musste, dürfte auch parteipolitischen Hintergrund haben: Die Bands "Attwenger" und "Folkshilfe" hatten kurzfristig abgesagt. Attwenger habe das damit begründet, dass die FPÖ die Veranstaltung beworben habe, heißt es bei der Plattform.

Der Konflikt um die Frage, was mit der 114 Jahre alten Brücke geschehen soll, schwelt seit Jahren. Im Gegensatz zu SPÖ und Grünen wollen ÖVP und FPÖ das "Technikjuwel" erhalten. Für Baier ist es die realistischste Variante, dass die alte Brücke renoviert und eine zweite daneben gebaut wird.