Chronik/Oberösterreich

Zigarette als Brandauslöser Nr. 1: Hohes Risiko für alte Menschen

48 Menschen - so viele Brandtote gibt es pro Jahr in Österreich. Mehr als die Hälfte davon sind Seniorinnen und Senioren, obwohl diese nur 18,3 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.

Josef Pühringer, oö. Landeshauptmann a. D. und Obmann des oö. Seniorenbundes, bringt es auf den Punkt: "Sicherheit ist ein Grundbedürfnis, nicht nur für alte Menschen. Diese Bevölkerungsgruppe will nicht mit dem Zeigefinger moralisch belehrt werden. Sie wünscht sich Information und Serviceleistungen."

Genau deswegen hat sich der Seniorenbund mit der Brandverhütungsstelle OÖ (BVS) zusammengetan, genau deswegen gab es in den vergangenen zwei Jahren rund 20 Vorträge zum Thema mit rund 500 Teilnehmenden. "Denn natürlich geht es immer Prävention", sagt Günther Schwabegger von der BVS.

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Es ist kaum zu glauben, aber noch immer ist die Zigarette hauptverantwortlich für die meisten Todesfälle mit Brandursache unter älteren Menschen. Danach kommen Kerzen und der Herd.

Eingeschränkte Mobilität, längere Reaktionszeiten, eventuell auch der Verlust von Hör- und Sehsinn tragen dazu bei, dass Seniorinnen und Senioren besonders gefährdet sind, den Brand in den eigenen vier Wänden nicht rechtzeitig zu bemerken.

Brandrisiko sinnvoll minimieren

Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, können schon im Vorfeld verschiedene Maßnahmen getroffen werden:

  • Elektrogeräte in Verwendung niemals unbeaufsichtigt lassen, sprich Bügeleisen und Herdplatte nur aus den Augen lassen, wenn sie sicher ausgeschaltet sind.
  • Gleiches gilt für Kerzen aller Art. Diese stellen eine erhöhte Brandgefahr dar, speziell in der Vorweihnachtszeit. Zwischen November und Jänner gibt es deutlich mehr Brände als in den anderen Monaten.
  • FI-Schalter regelmäßig , mindestens zwei Mal pro Jahr, prüfen, zum Beispiel immer gemeinsam mit der Zeitumstellung.
  • Selbst die einfachsten Infos können im Notfall nicht abrufbar sein. Deswegen macht es Sinn, die Notrufnummern an gut sichtbaren Stellen in der Wohnung oder im Haus zu platzieren.
  • Über Rufhilfe-Armbänder kann im Notfall per Knopfdruck schnell Hilfe geholt werden. Sie sind besonders nützlich für alte Menschen, die alleine leben und/oder in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
  • Rauchwarnmelder montieren. Es gibt spezielle Modelle mit intensiven Licht- oder Akustiksignalen und langer Batterielaufzeit.
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"Ich habe vor vielen Jahren selbst einen Saunabrand in meinem eigenen Haus verursacht, da war ich noch nicht mal 50 Jahre alt", erinnert sich Alt-Landeshauptmann Pühringer, und: "Es ist nichts passiert, aber es zeigt, dass das Thema immer hochaktuell ist."

Bestenfalls verhindern

Und Günther Schwabegger von der Brandverhütungsstelle ergänzt: "Darum geht es uns: Vorrangig sollen Gefahren verhindert werden. Und wenn es doch zu einem Brand kommt, sollen die Menschen wissen, wie sich richtig verhalten."