Rache, Hass und Wut sind die häufigsten Motive
Von Jürgen Pachner
Durchschnittlich 600 Mal pro Jahr werden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei nach Brandstiftungen in Österreich auf Trab gehalten. Jede zehnte Feuersbrunst wird vorsätzlich herbeigeführt. Die verursachte Schadenssumme liegt bei deutlich mehr als 25 Millionen Euro. Für die Exekutive stellt die Ausforschung der Täter aber eine große Herausforderung dar: „Im Vergleich zu Mordfällen ist die Aufklärungsquote bei Brandstiftungen relativ gering“, betont Franz Haas, Behördenleiter der Staatsanwaltschaft Wels.
38 Prozent Aufklärung
Während beispielsweise im Jahr 2011 ganze 100 Prozent der Morde geklärt werden konnten, gelang es den Ermittler nur 38 Prozent der Brandstifter auszuforschen. „Hier besteht Handlungsbedarf“, sagt Haas. Allerdings: Die Aufklärungsquote könne nur gesteigert werden, wenn sämtliche technischen und chemischen Möglichkeiten für die Ursachenermittlung zur Verfügung stehen. Ziel müsse daher sein, die modernsten Fahndungsmethoden regelmäßig einzusetzen. „Ich plädiere für eine standardisierte Spurensicherung – von der Abnahme bis zur Auswertung“, erklärt Haas. Eines der wichtigsten „Instrumente“ zur Lösung eines Falles sei der Einsatz des Brandmittel-Spürhundes. „Er kann flüssigen Brennstoff schneller und besser erschnüffeln, als ein technisches Gerät.“
Haas Credo: Je höher die Aufklärungsquote ausfällt, desto höher sei auch die general- und spezialpräventive Wirkung. Haas: „Die Aufdeckung der Taten und die gerichtliche Verfolgung und Bestrafung der Täter gelten als bester Weg zur Verhinderung weiterer Verbrechen.“