Bei Rekordversuch in See gestorben
Es ist furchtbar. Wir haben gewartet und gewartet, aber der Andi ist nicht mehr aufgetaucht." Kurt Schmidsberger hat Tränen in den Augen, als er mit dem KURIER spricht. Sein Freund Andreas Pressberger ist am Samstag im Traunsee tödlich verunglückt. Der 43-Jährige wollte den bisherigen österreichischen Rekord im Tieftauchen mit Mischgas – er liegt bei 165 Metern – überbieten. Zunächst lief alles planmäßig.
Pressberger wurde kurz nach 13 Uhr mit einem Boot in die Mitte des Sees gebracht. In rund sieben Minuten wollte der erfahrene Wassersportler die von ihm angestrebte Tiefe von 180 Metern erreichen. Für die Rückkehr an die Oberfläche waren wegen des Druckausgleichs rund zwei Stunden vorgesehen – doch auch nach fast drei Stunden gab es noch immer kein Lebenszeichen von Pressberger. „Da haben wir geahnt, dass etwas passiert sein muss", sagt Schmidsberger.
Es seien auch kein Luftbläschen mehr zu sehen gewesen. Dabei hatte sich der Tauchprofi drei Monate lang intensiv auf den Rekordversuch vorbereitet. „Allein die fehlende Ausrüstung anzuschaffen, war ein logistischer Wahnsinn", sagte Pressberger am Tag vor seinem waghalsigen Abenteuer. Sogar spezielle Trinkflaschen waren entwickelt worden, um ihn unter Wasser mit heißem Tee zu versorgen. Normalerweise werden solche extremen Tauchgänge im warmen Meer gemacht – und nicht am Traunsee. Warum Pressberger nicht mehr aufgetaucht ist, steht noch nicht fest. Alois Thalhamer von der Wasserrettung Traunkirchen: „Die Unglücksstelle ist so tief, dass wir nicht mit dem Sonar nach dem Verunglückten suchen können."
Hobbytaucher
Einen weiteren tragischen Todesfall gab es in Weyregg am Attersee. Roland Egger (45) aus Thalheim bei Wels hatte beim Tauchen eine Flosse verloren. Plötzlich habe er panisch nach Luft geschnappt, berichtete sein Bruder den Einsatzkräften. Er wurde am Nachmittag tot geborgen.