Chronik/Oberösterreich

Archäologen tauchen unter

Spannende archäologische Entdeckungen erhoffen sich Forscher des oö. Landesmuseums bei Unterwasser-Ausgrabungen in Weyregg am Attersee.

Ein Team aus Tauchern, Restauratoren und Archäologen plant vom 12. September bis 7. Oktober ein 20 Quadratmeter großes Seeareal im Bereich des Ostufers akribisch unter die Lupe zu nehmen. In der Bronzezeit (3000 bis 800 v. Christi) soll an dieser Stelle eine Pfahlbau-Siedlung gestanden sein, die bisher noch nicht untersucht wurde.

"Aus Personal- und Geldmangel war das leider nicht möglich. Wir wissen daher noch sehr wenig, wie die Siedlung funktioniert und ausgeschaut haben könnte", sagt Jutta Leskovar vom Landesmuseum. Sie leitet das Forschungsprojekt "Zeitensprung", das gemeinsam mit dem Kuratorium Pfahlbauten durchgeführt wird.

In Hinblick auf die 2020 zum Thema Pfahlbauten geplante Landesausstellung werden die Ausgrabungen nun vom Land Oberösterreich finanziert. Leskovar rechnet mit Fundstücken, die vor allem über das Alltagsleben der Bewohner Auskunft geben.

"Dadurch, dass die Siedlung von Seekreide (Sediment, Anm.) luftdicht abgeschlossen worden ist, besteht die Chance, auch organische Materialien zu bergen." Textilien, Geflechte und Kleidungsstücke seien genauso zu erwarten, wie Möbel- bzw. Fußbodenteile oder Schnitzereien. Leskovar: "Bei Landgrabungen ist so etwas nicht mehr vorhanden, weil längst verrottet. Das macht auch den besonderen Reiz einer Seegrabung aus."

Besonders interessant werde auch sein, die Entwicklung der Siedlung in unterschiedlichen Zeitepochen nachverfolgen zu können.