Rudis Kochshows in der Kritik
Der Landtagswahlkampf für 2015 scheint bereits an Fahrt zu gewinnen. Die Grünen forderten am Mittwoch, sowohl Dauer als auch Kosten des Wahlkampfs zu beschränken. "Sechs Wochen und drei Millionen Euro sind genug", findet Spitzenkandidat, Landesrat Rudi Anschober. Laut Gesetz gilt eine Obergrenze von sieben Millionen Euro pro Partei.
Noch im Dezember will er erste Gespräche führen, damit eine Beschränkung rechtzeitig vor der Festlegung der Budgets und der Schaltpläne für Großflächenplakate verankert werden kann. Mit seinem Vorschlag stößt er bei den anderen Parteien aber auf Widerstand. "Die Grünen touren bereits jetzt durch das ganze Land. Rudi Anschober macht eine Kochshow nach der anderen. Das ist unehrlich", meint SPÖ-Landesgeschäftsführer Peter Binder. "Wenn sie damit aufhören , dann können wir einmal darüber reden." Ins gleiche Horn stößt ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer: "Die mit Landesgeldern finanzierten Kochshows haben nichts mit seinem Umweltressort zu tun, sondern dienen ausschließlich seiner persönlichen Profilierung. Wir verlangen Fairness." FPÖ-Klubobmann Günther Steinkellner hält eine Beschränkung für vernünftig. "Wir sind gesprächsbereit. Bei uns haben sich die Grünen aber bis dato nicht gemeldet."
Heuer hat Anschober insgesamt 20 Kochshows veranstaltet. Die Kosten – sie werden zu hundert Prozent von seinem Ressort getragen – belaufen sich auf rund 45.000 Euro. Mit seinen Veranstaltungen will er auf die Verschwendung von Lebensmittel hinweisen.