Chronik/Oberösterreich

86-jähriger Hausmeister löschte Brand in Nachbarwohnung

Ich hab’ nicht lang überlegt, ob das gefährlich ist, ich wollte helfen – zum Glück ist das gelungen“, sagt Felix Edelhofer aus Steyr. Durch sein couragiertes Einschreiten konnte der 86-Jährige bei einem Brand am Mittwoch nicht nur verhindern, dass das Hab und Gut einer sechsköpfigen Familie vernichtet wurde. Edelhofer ist auch zu danken, dass die 95 übrigen Wohnparteien in dem Häuserblock in der Koloman-Wallisch-Straße nicht evakuiert werden mussten.

„Oma, da stinkt es aber“, hatte die achtjährige Enkelin Leonie ihre Großeltern aufmerksam gemacht. Bei einem Blick aus dem Fenster im fünften Stock sah die Schülerin Rauch aufsteigen. „Opa, da brennt was“, sagte Leonie zu Großvater Felix Edelhofer. Der 86-Jährige eilte sofort ins Stiegenhaus. „Ich hab’ aus dem ersten Stock Schreie gehört und war mir zuerst nicht sicher, ob nicht vielleicht nur jemand streitet“, erzählt Edelhofer, der in dem Wohnblock auch als Hausmeister im Einsatz ist.

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Als er zur Tür der Familie M. kam, sah er aber das ganze Ausmaß der Gefahr. „In der Wohnung herrschte völliges Chaos, die Kinder sind hysterisch herumgelaufen, haben vor Angst geschrien und aus der Küche ist ein schwarzer, stinkender Rauch gekommen.“ Eine Pfanne mit Öl hatte sich entzündet, die Flammen griffen auf die Einrichtung über. Edelhofer riss sofort den Feuerlöscher von der Wand, holte kräftig Luft und stürmte in die Wohnung. „Ich hab dann zwei Mal drauf gedrückt und die Flammen waren gelöscht“, erzählt er. Als die Feuerwehr eintraf, konnte er bereits „Brand aus“ mitteilen.

Die 34-jährige Wohnungsbesitzerin und ihre vier Kinder (zwei bis 15 Jahre alt) wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Spital gebracht. Ihre stark verrußten Räume sind derzeit nicht bewohnbar. Edelhofer: „Der Herr M. ist sehr froh, dass nicht mehr passiert ist, er hat sich heut’ schon bedankt.“