27.000 Euro Wechselgeld zu viel bekommen
Weil sie 27.000 Euro zu viel herausgegebenes Wechselgeld nicht zurückgegeben haben sollen, sind ein 65-jähriger Pensionist und seine 56-jährige Gattin am Mittwoch in Linz zu bedingten Haftstrafen, die Frau zudem zu einer unbedingten Geldbuße, verurteilt worden. Alle Seiten erklärten Rechtsmittelverzicht. Weil das Paar aber keinen Anwalt hatte, ist der Spruch noch nicht rechtskräftig.
Die Frau ließ im Februar in einer Postfiliale sechs 500-Euro-Scheine wechseln. Die Angestellte händigte ihr statt 30 jedoch irrtümlich 300 Stück Hunderter aus – also insgesamt 30.000 Euro. Die 56-Jährige beteuerte, sie habe den Fehler erst zu Hause bemerkt.
„Mit Nerven fertig“
Sie sei „mit den Nerven fertig“ gewesen und habe das Geld ihrem Mann gegeben, der vermutlich vergessen habe, es zurückzubringen. „Gelegenheit macht Diebe“, fasste Staatsanwalt Alfred Schaumüller die Anklage zusammen, die beiden seien unverhofft zu dem Geldsegen gekommen. Das Paar bezieht eine eher kleine Pension, die Frau ist wegen eines nicht lange zurückliegenden Diebstahls vorbestraft.
„Sie hat damit nichts zu tun“
„Es tut mir leid, ich wollte wirklich nur wechseln“, beteuerte die 56-Jährige zitternd vor dem Richter. Ihr Mann nahm sie in Schutz und die Schuld auf sich: „Sie hat damit nichts zu tun.“ Richter Thomas Kindermann glaubte das offenbar nicht wirklich. Er verurteilte den 65-Jährigen zu drei Monaten bedingt, die Frau zu fünf Monaten ebenfalls auf Bewährung. Weil sie bereits zum zweiten Mal in Erscheinung getreten ist, bekam sie zusätzlich eine Geldstrafe von 480 Euro aufgebrummt.