Chronik/Niederösterreich

Zurück an den Start: Verkauf des Sauerhofs ist gescheitert

Drei Monate wurde exklusiv mit einem Investor verhandelt, jetzt geht es in der Causa Sauerhof zurück an den Start. "Es gibt keine weiteren Gespräche", bestätigt Mark Fisher, Executive Director Europe von Liegenschaftseigentümer Helnan International. Interessenten seien eingeladen, Angebote für das Haus zu machen. Die Hoffnung, bald wieder einen Hotelbetrieb im Sauerhof zu etablieren, ist fürs Erste weg.

Die Grand Hotel Betriebsgesellschaft war Anfang Februar in die Insolvenz geschlittert. Das traurige Ende vom langen Niedergang eines ehemaligen Aushängeschildes. 23 Mitarbeiter waren betroffen. Am 13. Februar gingen die Lichter endgültig aus – Masseverwalter Bernhard Schatz brachte beim Landesgericht Wiener Neustadt den Schließungsantrag ein.

Ergebnislos

Das Schicksal des 19.000 großen Grundstücks und des historischen Gebäudes wird aber gesondert entschieden. Weil sie nicht der Betriebsgesellschaft sondern der Helnan International gehören, sind sie nicht Teil des Insolvenzverfahrens. Interessenten gab es mehrere – im März wurde einer russischen Gruppe Exklusivität bis Ende Mai zugesichert. Nach Ablauf wurde diese bis Ende Juni erstreckt. Ergebnislos.

Das Vorgehen sorgte bei potenziellen Interessenten und in der Stadt Baden für Kopfschütteln. Ohne Not hätte man sich an einen Verhandlungspartner gebunden und andere vor den Kopf gestoßen. Kritik, die durch das Scheitern der Gespräche befeuert wird.

"Damals ist die Entscheidung aus guten Gründen so gefallen. Im Nachhinein ist man natürlich immer gescheiter", erklärt Anwalt Schatz. Auch an seiner Rolle gab es Kritik. Einerseits ist er Masseverwalter im Insolvenzverfahren der Betriebsgesellschaft, andererseits war er in Abstimmung mit der Helnan-Gruppe und Pfandgläubiger Erste Bank auch in die Vorgänge um die Liegenschaft involviert. Interessenskonflikt sieht man darin bei der Rechtsanwaltskammer aber keinen. "Es gibt noch keine endgültige Entscheidung, die Vorwürfe scheinen aber haltlos", heißt es.

Das Insolvenzverfahren über die Betriebsgesellschaft lag indes während der letzten Monate auf Eis. Man wollte abwarten, ob ein Käufer der Liegenschaft auch Gegenstände aus der Masse erwirbt. "Wir prüfen, wie wir jetzt weiter verfahren", so Schatz.