Chronik/Niederösterreich

Zugunglück in NÖ: Opfer berichten

Ganz fest wird der kleine Jaymen von seiner Mutter Carol gedrückt. Sie war zum Unfallort nach Völlerndorf bei St. Pölten geeilt, als sie von dem Unglück erfahren hatte. Jetzt ist sie überglücklich und froh, dass sie ihr Kind wieder in die Arme schließen kann

Minuten zuvor war der Achtjährige von Einsatzkräften aus einem der umgekippten Waggons befreit worden. Etwas Blut am Schienbein zeugt noch von den dramatischen Minuten, die sich zuvor abgespielt hatten.

„Plötzlich ist der Zug umgekippt, es war ein großes Durcheinander, mein Fuß steckte fest“, erzählte der Schüler dem KURIER. Einem anderen Fahrgast sei bei dem Unfall ein Gegenstand gegen den Mund geschleudert worden „Er hat stark geblutet“, berichtet Jaymen. In dem verunglückten Zug hätten sich die Passagiere beim Warten auf Hilfe gegenseitig geholfen. „Jemand hat mir etwas zu trinken gegeben.“

Ganz ohne Schrammen kam Onur Sahin davon. Sein Glück war, dass er in jenem Teil des Zuges saß, der nicht aus den Schienen sprang und umfiel. „Es ging ganz schnell. Alles hat irrsinnig gewackelt, dann hat man schon die Schreie der Menschen gehört“, erzählt der 18-Jährige.

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Diszipliniert

Über Leitern konnten die meisten Insassen schließlich aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Dutzende Feuerwehrleute und Sanitäter kümmerten sich um die Verletzten. Eine Person erlitt bei dem Unfall ein Polytrauma und musste mit dem Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.

„Die Passagiere waren ob der schwierigen Situation sehr diszipliniert und gefasst. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Blaulicht-Organisationen hat sehr gut funktioniert“, sagten Peter Völkl, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes, und Feuerwehrchef Dietmar Fahrafellner.

Auch Bürgermeister Rainer Handlfinger machte sich vor Ort ein Bild der Lage. „Man kann sich nur bei den Einsatzkräften für die geleistete Arbeit bedanken.“