Chronik/Niederösterreich

Wind-Initiative: „Anlagen bringen neue Jobs“

Während besorgte Anrainer beharrlich gegen den neu erstellten Zonierungsplan für künftige Windparks in NÖ – die Einspruchsfrist endet am 14. Februar – kämpfen, versuchen Windkraftbetreiber ihr angekratztes Image zu kitten.

Innerhalb kurzer Zeit sind sie nämlich vom Energie-Hero zum Buhmann gemacht worden. Andreas Dangl, Vorsitzender der WEB Windenergie, lässt die Vorwürfe der Bewohner, er handle aus reiner Profitgier, nicht auf sich sitzen und serviert regionalpolitische Argumente, um den Ausbau der Windenergie wieder in ein positives Licht zu rücken.

Langfristig

Trotz heftiger Kritik bleibt Dangls längerfristiges Endziel aufrecht: „Drei Standorte pro Bezirk erzeugen mithilfe der derzeitigen Technologie ungefähr jenen Strombedarf, der für das Waldviertel nötig ist“, erklärt der Chef der WEB. Auch der neue Zonenplan lässt Dangl hoffen, seine Projekte umsetzen zu können, weil seine ersten vier Standorte im oberen Waldviertel weiterhin berücksichtigt sind, was aber mehrere Anrainer ärgert. „Allein das Projekt in Groß Siegharts würde den Großteil des Bezirks Waidhofen landschaftlich abwerten. Derzeit liegen insgesamt 22 Eignungszonen für das Waldviertel vor“, kritisiert Jimmy Moser, Sprecher der Bürgerinitiativen. Er fordert auch größere Abstände, nicht – wie vorgeschrieben – 1200 Meter, sondern mindestens 2000 Meter.

Geht es nach den Plänen der WEB sollen sich nach der ersten Ausbaustufe in den vier Gemeinden Irnfritz (Bezirk Horn), Groß Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya), Grafenschlag-Großgöttfritz (Bezirk Zwettl) und Heidenreichstein-Aalfang (Bezirk Gmünd) jeweils fünf 200 Meter hohe Windräder drehen. Später sind weitere 40 Anlagen in den vier oberen Bezirken vorgesehen.

Wertschöpfung

„Durch Bürgerbeteiligungsmodelle fließen 17 Millionen Euro pro Jahr in die Region“, sagt Dangl, der auch anderen regionalen Firmen ein profitables Kuchenstück verspricht: „Schon jetzt beschäftigen wir fast 100 Mitarbeiter. Durch die neuen Standorte kämen nochmals mehr als 100 stabile Dauerarbeitsplätze im Waldviertel dazu.“