Waldviertel: Groß-WG für leidgeplagte Bären
Von Jürgen Zahrl
Mit dem ersten Schutzzentrum für leidgeplagte Bären setzte „Vier Pfoten“ damals neue Maßstäbe: 1998 baute die Tierschutzorganisation in Arbesbach, Bezirk Zwettl, einen Bärenwald, um tiergerechte Unterbringung zu ermöglichen. Auf 14.000 Quadratmetern Fläche leben heute sieben Bären – darunter die Senioren Brumca, Vinzenz sowie Tom und Jerry – in einer großen Wohngemeinschaft (WG). Den 20. Geburtstag nimmt Vier Pfoten zum Anlass,um das Jubiläum mit einem „Fest für Bären“ am 26. Mai ab 11 Uhr groß zu feiern.
Alles sei damals reine Pionierarbeit gewesen, erinnert sich Josef Pfabigan, Geschäftsführer des Bärenwaldes: „Das reichte vom Konzept für die Einzäunung über die sicherheitstechnischen Auflagen für Braunbären bis zu den behördlichen Bewilligungen.“
Zirkusvergangenheit
Davor seien Bären oft in Betonzwingern oder Burggräben gehalten worden, die als ausbruchssicher galten. Für einen angenehmen Lebensabend der Tiere wollte Vier Pfoten mehr Platz und eine natürliche Umgebung schaffen. Im Waldviertel wurden sie fündig. Neben den Senioren lebt heute auch noch eine jüngere Bärenfamilie – bestehend aus Erich, Emma und Miri – hier. Mehrere Bären benötigen trotz der Wohlfühl-Umgebung besondere Aufmerksamkeit. Probleme hat etwa Tom aufgrund seiner Zirkusvergangenheit mit den Gelenken – er hinkt stark und bekommt täglich Medikamente. „Weil er so langsam ist, passen wir auf, dass er beim Finden des Futters nicht zu kurz kommt. Er bekommt täglich Sonderrationen“, sagt Betriebsleiterin Sigrid Zederbauer.
Fest für Bären
Wie die Tiere leben, davon können sich die Besucher am 26. Mai beim großen Fest überzeugen. Zwischen 11 und 18 Uhr haben sie die Möglichkeit, an Führungen teilzunehmen. Während des Tages sorgt ein Zauberer immer wieder für Schabernack. Kinder können auch an mehreren Stationen vieles über die Tiere erfahren. Infos: www.baerenwald.at