Chronik/Niederösterreich

Vor der Wahl sitzt Stadler fest im Sattel

Polit-Überraschungen wird es bei den Gemeinderatswahlen 2016 in St. Pölten wohl nicht geben. Denn eines steht schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit fest: Der Bürgermeister wird auch am Tag nach der Wahl wieder Matthias Stadler heißen.

Warum die Wahl ungefähr so spannend wie das Finale eines Rosamunde-Pilcher-Films werden könnte, hat drei Gründe: Die SPÖ verfügt über eine absolute Mehrheit, die von der Konkurrenz kaum zu knacken sein wird. 2011 kamen die Roten auf 56,8 Prozent, die ÖVP auf 25,3 Prozent, FPÖ auf 10,7 und die Grünen auf 4,9 Prozent. Dieser rote Riesenvorsprung könnte zwar etwas schmelzen, aber ein Absturz, so wie ihn die Parteifreunde im vergangenen Jahr in Wiener Neustadt erleben mussten, wird der Hauptstadt-SPÖ wohl nicht passieren.

Umfragen

Denn Stadler, auch wenn er sich längst nicht als jovialer Volksbürgermeister gibt, darf sich über gute Umfragewerte freuen. Diese werden ihm nicht nur von Umfrageinstituten bescheinigt, die im Auftrag der SPÖ tätig geworden sind, auch die Gegner verfügen über entsprechendes Zahlenmaterial.

Zudem steht die Stadt gut da. Im Jahr 2016 wird ein ausgeglichenes Budget erwartet, wichtige Projekte wie die Kerntangente Nord und zahlreiche Wohnprojekte wurden schon in Angriff genommen.

Bleibt das Thema Sicherheit, das derzeit immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Grund dafür sind Vorfälle auf dem Hauptbahnhof, die teilweise für massive Polizeieinsätze sorgten. Sollte es in den Wochen vor der Wahl wieder zu Gewalttaten kommen, könnte die FPÖ um Spitzenkandidaten Klaus Otzelberger am Wahltag davon profitieren.

Auch die ÖVP könnte dazugewinnen. Mit Vizebürgermeister Matthias Adl hat sie in den vergangenen Jahren ihr Profil geschärft. Zudem konnten die Schwarzen zuletzt im urbanen Bereich bei Wahlen zulegen.

Ein großes Fragezeichen schwebt über den Grünen. Sie haben sich zwar neu aufgestellt, halten sich bislang bei den teils sehr heftig geführten Diskussionen noch vornehm zurück.

Ein Wahltermin steht übrigens noch nicht fest. Die Gerüchteküche besagt aber, dass der Urnengang noch vor der Bundespräsidentenwahl im April stattfinden könnte.