Vater soll Säugling geschlagen haben: Lebensgefahr
Schädelbruch, Hirnblutung, blaue Flecken im Gesicht; dazu Verletzungen am Gesäß, bei denen noch nicht klar ist, ob sie von Schlägen oder Missbrauch herrühren. Die kleine Emily aus dem Bezirk Tulln wurde in den ersten Wochen ihres Lebens misshandelt und hat diese Tortur nur knapp überlebt. Mutmaßlicher Täter ist der eigene Vater – er wurde in Untersuchungshaft genommen.
Die schweren Verletzungen dürfte der 31-jährige Vater seiner erst drei Wochen alten Tochter laut Ermittlungen der Polizei bereits zwischen 21. und 25. September zugefügt haben – also in der zweiten Lebenswoche des Mädchens. Bekannt wurde das Drama erst Mittwochabend, als die Eltern mit dem Baby ins Tullner Landesklinikum kamen, weil sich der Zustand des Säuglings verschlechtert hatte.
Die Ärzte der Kinderabteilung diagnostizierten die Verletzungen als Missbrauchsfolgen und schlugen Alarm: Emily wurde sofort in die Kinder-Intensivstation des Wiener AKH überstellt. Mittlerweile ist das Mädchen außer Lebensgefahr und wurde in die Normalstation der Kinderabteilung verlegt.
Betretungsverbot
Die von den Tullner Medizinern verständigte Polizei nahm den 31-jährigen Kindsvater fest und sprach ein Betretungsverbot für die gemeinsame Wohnung der Eltern im Bezirk Tulln aus. Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ordnete Untersuchungshaft an; der Vater sitzt in der Justizanstalt St. Pölten.
Laut Polizei dürfte die 23-jährige Mutter nichts von den Misshandlungen mitbekommen haben. „Der Vater gab als Motiv für die Tat an, dass er völlig überfordert gewesen sei, weil die Kleine so geschrien hat“, berichtet ein Ermittler des Landeskriminalamtes NÖ.
Der Jugendwohlfahrt war die Familie bisher nicht bekannt: „Am Donnerstag waren Sozialarbeiterinnen bei der Mutter. Jetzt gilt es zu prüfen, ob die Mutter alleine für das Kind sorgen kann“, sagt Tullns Bezirkshauptmann Andreas Riemer.