Chronik/Niederösterreich

Unter einem Dach: Eine Zentrale für Feuerwehr und Rettung

„Die Rettung von Menschenleben beginnt mit dem Notruf“, erklärt Peter Lichtenöcker, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mödling. Und das nicht ohne Stolz, denn in der nagelneuen Bezirksalarmzentrale werden die Notrufe seit kurzem von ausgebildeten „Emergency Fire Dispatchers“ entgegengenommen und analog zur Rettung nach standardisierten Fragen beantwortet. Gleichzeitig erfolgt die Alarmierung. Der Vorteil: auch die Feuerwehr bleibt im Notfall so lange am Telefon, bis Hilfe eintrifft und unterstützt mit Anweisungen. Gleichzeitig ist auch die Rettungsleitstelle 144 Notruf NÖ ins Feuerwehrhaus Mödling eingezogen.

Gestern, Freitag, wurde die Zentrale im Beisein von zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Rettungswesen offiziell eröffnet. „Viele Menschen die den Notruf wählen, vergessen vor lauter Aufregung wichtige Infos anzugeben“, weiß Lichtenöcker. Die Kollegen am Notruf müssen also nicht nur beruhigen, sondern auch Informationen entlocken. Daher ist es wichtig, dass die Disponenten hochspezialisiert und top ausgebildet sind, sagt der Kommandant.

Mit der Feuerwehr und Notruf 144 NÖ unter einem Dach, werde zudem die Zusammenarbeit und Kommunikation verbessert. Durch die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur würden auch Kosten gespart.

Modernste Technik

Rund 350.000 Euro investierte die Stadt Mödling in die Errichtung der Bezirksalarmzentrale. Die moderne Leitstelle spielt alle Stückerl der Technik. „Wir haben hier 12-Stunden-Schichten“, berichtet Dienstführender und Kommandant-Stellverteter Michael Pleiniger. Das neue System wird bereits seit sechs Monaten getestet. Täglich würden 60 bis 100 Anrufe entgegengenommen. Bei Notruf 144 NÖ sind es gar 300 bis 500. Die Ausbildung zum „Fire Dispatcher“ ist anspruchsvoll – allein 80 Stunden Theorie fallen an. Etwa ein halbes Jahr würde es dauern, bis man in der Leitstelle eingesetzt werden kann, heißt es.

Mit dem Projekt ist Mödlings Feuerwehr jedenfalls Vorreiter in Österreich. Nur in Tirol würde man ebenfalls auf so ein System setzen.