Chronik/Niederösterreich

Umfahrung ist Diskussionsthema: Anrainerin will Grund nicht abtreten

Fast ein Jahr nach dem Spatenstich ist die geplante Umfahrung von Zwettl neuerdings Diskussionsthema. Wie berichtet, soll ab 2016 eine fast 90 Millionen Euro teure Schleife die Bezirksstadt nördlich umspannen, damit das Zentrum vom Durchzugsverkehr entlastet werden kann. Allerdings sorgen die Detailpläne für neue Aufregung. Die Abfahrt Zwettl-Ost sei kompliziert und unübersichtlich geplant, glaubt eine Anrainerin, die auch gegen die Enteignung ihres Grundstücks kämpft.

Bisher drehte sich die Diskussion vor allem um mögliche, zusätzliche Belastungen. Anrainer fürchten mehr Verkehrslärm und Abgase, sobald die 10,7 Kilometer lange Umfahrungsstraße fertig gebaut ist. Versprochen sind aber Schutzbauten, damit insbesondere die Lebensqualität der Bewohner in Rudmanns nicht sinkt.

Nun kämpft die Anrainerin Waltraud Fröschl vehement für eine Umplanung des Projektes. „Wer sich die Pläne ansieht, bemerkt, dass die Abfahrt Ost sehr kompliziert und umständlich konzipiert ist. Wer etwa von Krems nach Zwettl fahren will, muss nach der Rampe eine Stopptafel beachten. Wichtig wäre, eine möglichst fließende Abfahrt zu errichten“, fordert Fröschl, die auch Alternativvorschläge erarbeitet hat. So will sie erwirken, dass ihr Grundstück als künftiges Betriebsgebiet erhalten bleibt. Gleichzeitig versucht sie, auf diese Art ihr Enteignungsverfahren abzuwenden.

Variante

Kaum noch Hoffnungen machen ihr die Landesvertreter. „Unsere Fachleute waren insgesamt neun Mal bei ihr. Aber sie will nichts akzeptieren“, sagt Gerhard Fichtinger von der nö. Straßenbau-Abteilung. Ihr Alternativvorschlag sei zwar auch eine Möglichkeit. „Aber unsere ist laut Sachverständigen besser.“ Ob eine Stopptafel oder andere Regelung kommt, dafür sei die Bezirksbehörde zuständig. Fichtinger vermutet, dass Fröschl ein anderes Anliegen hat: „Sie will einen höheren Preis erzielen.“