Terrorverdacht: Razzia in Hainburger Flüchtlingsheim
Für Aufsehen hatte Donnerstagfrüh eine groß angelegte Hausdurchsuchung der Spezialeinheit Cobra in einem Flüchtlingsheim in Hainburg gesorgt. Wie die Tageszeitung Heute berichtete, soll es sich bei dem seit Längerem geplanten Zugriff um einen Anti-Terroreinsatz gehandelt haben. Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg bestätigt dies und erklärt: "Es handelte sich um Rechtshilfe durch Durchführung einer Hausdurchsuchung, die von der Münchner Staatsanwaltschaft erbeten wurde." Eine Festnahme habe es laut Köhl nicht gegeben, diese sei auch nie geplant gewesen.
Gabriele Tilmann, Oberstaatsanwältin aus München teilt auf KURIER-Anfrage mit: "Die Staatsanwaltschaft München I führt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gegen mehrere Beschuldigte. Diese sind verdächtigt, aus einer Justizvollzugsanstalt in Deutschland heraus Absprachen zur Vorbereitung eines Anschlags auf eine Sicherheitsbehörde in Augsburg getroffen zu haben." In diesem Zusammenhang sei ein Zimmer in der Asylwerberunterkunft in Hainburg durchsucht worden. Dabei wurden ein Handy und schriftliche Unterlagen sichergestellt, die nun ausgewertet werden.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Tilmann um einen 25-jährigen Mann. Eine Verbindung zur Terrororganisation Islamischer Staat würde nach derzeitigen Erkenntnissen nicht vorliegen.