Chronik/Niederösterreich

Stromausfall in Spital: Operation mit Taschenlampe

Es ist ein Szenario, das eigentlich gar nicht eintreten dürfte: Stromausfall in einem Spital, plötzlich gibt es in einigen Operationssälen kein Licht mehr. Die Ärzte müssen improvisieren, Hektik bricht aus.

KURIER-Informationen zufolge sollen sich aber ähnliche Szenen Mitte Oktober im Universitätsklinikum in der nö. Landeshauptstadt St. Pölten abgespielt haben. Zum Glück kamen dabei aber keine Patienten zu Schaden.

Es war bereits Nacht, als am 15. Oktober in rund 4000 Haushalten die Lichter ausgingen.Betroffen war einmal mehr auch jener Stadtteil in dem sich das Krankenhaus befindet. Rund 3100 Menschen arbeiten hier, pro Jahr werden mehr als 45.800 Menschen stationär versorgt. Mit acht Notstromaggregaten, von denen zwei permanent und unterbrechungsfrei in Betrieb sind, schien man gegen Stromausfälle eigentlich bestens gerüstet zu sein. Dachten die Verantwortlichen zumindest.

Denn plötzlich ging in Teilen des Komplexes nichts mehr. Auch OP-Säle sollen betroffen gewesen sein. Weil das Licht auf einmal nicht mehr funktionierte, kam bei einem heiklen medizinischen Eingriff sogar eine Taschenlampe zur Anwendung. Auch andere wichtige Geräte sollen kurzfristig nicht mehr funktioniert haben.

Überprüfung

Die Landeskliniken-Holding bestätigt den Vorfall. "Aufgrund der wiederholten Netzausfälle in der öffentlichen Energieversorgung ist es beim dritten Ausfall, der auch mit Spannungsschwankungen verbunden war, zum Ausfall eines Schutzschalters gekommen. Dieser Schalter konnte durch die Haustechnik nach einer Überprüfung der Lage händisch wieder aktiviert werden", heißt es.

Und weiter: "Bis zur vollständigen Stabilisierung der Stromversorgung wurden als Vorsichtsmaßnahme einzelne Operationen, bei denen keine medizinische Dringlichkeit bestand, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben."

Es dürfte also der Kunst der Ärzte und ihrer Improvisationsfähigkeit zu verdanken sein, dass dieser Stromausfall ohne gröbere Auswirkungen blieb.