Chronik/Niederösterreich

Stahlseil über den Waldweg gespannt

Das muss echt ein Irrer gemacht haben." Oliver Koci ist noch immer fassungslos. Mittwochabend entdeckte der Sportler beim Laufen am Mödlinger Anninger ein Stahlseil, das auf Brusthöhe quer über den Waldweg gespannt war. Eine gefährliche Falle auf der bei Mountainbikern sehr beliebten, allerdings illegalen Route.

"Wenn da wer reinfährt, kann ihm einiges passieren", sagt Koci, der den Sachverhalt noch am selben Abend der Bezirksforstinspektion meldete. Dort begab man sich Donnerstagvormittag auf Spurensuche. Und auch Norbert Rauch, Leiter der Mödlinger Stadtgärtnerei und Forste, schickte nach Anfrage des KURIER Mitarbeiter in den Wald, um den "Tatort" zu suchen und das Seil abzumontieren.

"Wir haben es mittlerweile entfernt", erklärte Rauch Donnerstagmittag. "Da hat sich jemand einen gefährlichen Scherz erlaubt." Das Stahlseil selbst sei seit 15 Jahren zur Absturzsicherung bei einem nahen Steinbruch eingesetzt gewesen – allerdings parallel zum Waldweg. "Der Scherzbold hat eine lose Klammer entdeckt und das Seil dann quer über den Pfad gespannt", erklärt Rauch. Nun sei die gesamte Absturzsicherung entfernt worden – sie soll erneuert werden.

Der Forst-Leiter betont aber, dass Mountainbiken abseits gekennzeichneter Strecken verboten sei. "Der Schaden am Waldboden durch die Biker ist massiv." Auch das Wild werde ständig aufgeschreckt. Laut Umweltreferentin Ulla-Petra Freilinger ist nur die Anninger-Forststraße für Mountainbiker freigegeben ist. "So ein Vorgehen ist aber auf jeden Fall abzulehnen. Das ist gemeingefährlich", sagt sie.

Bei der BH heißt es, dass der Verursacher noch unbekannt ist. Das Einleiten eines Verwaltungsstrafverfahrens wird geprüft.