Chronik/Niederösterreich

Spitalsumbau: Verkehrskonzept wird abgelehnt

Lärm, Staub und Lkw-Verkehr bei der Großbaustelle des Krankenhauses Mödling zehren seit Jahren an den Nerven der Anrainer. Nun lässt das neue Verkehrskonzept, das seit 1. September gilt, die Wogen hoch gehen.

Anstatt, wie in den Jahren zuvor, für den Baustellenverkehr die Payergasse zu nutzen, müssen die Schwerfahrzeuge seit kurzem durch die Ferdinand-Buchberger-Gasse fahren. Diese wird daher großteils als Einbahn geführt, während die Payergasse wieder aus beiden Richtungen befahrbar ist. Das schmeckt aber einigen Anwohnern beider Gassen nicht, wie sie bei einem Protest-Grätzlfest der SPÖ kundtaten. "Die Einbahn in der Buchberger-Gasse führt zu viel Umleitungsverkehr", ärgert sich die selbst betroffene SPÖ-Gemeinderätin Silvia Drechsler. In dem Gebiet würden zudem das Pensionistenheim, ein Kindergarten und eine Schule liegen. Auch seien aufgrund der Baustelle zu viele Parkplätze geopfert worden.

Verkehrsstadtrat und Vizebürgermeister Gerhard Wannenmacher (Grüne) verteidigt das Konzept und ortet Wahlkampfgetöse. Dass während der drei Bauphasen des Spitals jeweils drei andere Straßenzüge belastet werden, sei vor Baubeginn kundgetan worden. "So soll nicht eine Gasse die ganze Bauzeit unter dem Verkehr leiden", sagt er. Zudem habe die Lösung auch bautechnische Gründe. Die Lkw-Routen würden sich daran orientieren, in welche Straße gerade die Baustellenausfahrt münde. Überhaupt seien viele Anrainer der Payergasse froh, den Schwerverkehr los zu sein.

Das sehen Christa Janousek und Franz Bartosek anders. Sie wünschen sich die Einbahn zurück. Der Verkehr hätte zugenommen, nun komme es wegen des Gegenverkehrs oft zu brenzligen Situationen. "Auch der Bus fährt durch, obwohl kein Platz ist", so Janousek. Sie fühlen sich vom Stadtrat nicht ernst genommen. Dieser erklärt jedoch, dass nun wieder jene Verkehrssituation vorliege, die vor den Bauarbeiten bestanden habe. Eine Einbahn komme nicht in Frage, die würde eher zum Rasen einladen.