Chronik/Niederösterreich

Stronachs Team korrigiert dessen Entscheidung

Der Parteichef ist erst zwei Wochen zurück in Kanada, da haben seine Entscheidungen bereits keine Gültigkeit mehr. Obwohl Frank Stronach am Tag nach der Landtagswahl klar bestimmt hat, wer Klubobmann im Landtag werden soll, ist das nun hinfällig.

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Stronach, selbst Spitzenkandidat seines Teams bei der NÖ-Wahl, hat den ehemaligen Rechnungshof-Beamten Walter Laki mit der Führung des fünfköpfigen Landtagsklubs betraut. Dann reiste er nach Kanada ab. Bei einem Treffen am Montag Abend korrigierten vier Mitglieder des Teams Stronach die Entscheidung ihres Parteichefs: Nämlich der Listenzweite Ernest Gabmann junior, Listendritte Elisabeth Kaufmann-Bruckberger sowie Nummer vier und fünf, Herbert Machacek und Gabriele Gimborn. Sie hatten Zeitdruck, mussten der Landtagsdirektion bekannt geben, wer den errungenen Regierungssitz und wer die Funktion des Klubchefs übernehmen werde. An Stronachs Order hielt sich das Vierer-Team nur bei Kaufmann Bruckberger – sie wird als Landesrätin nominiert.
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Klubchef wird nun aber überraschend Gabmann junior – von Stronach eigentlich nur als Landtagsmandatar vorgesehen.

Laut Parlaments-Klubobmann Robert Lugar handelt es sich dabei lediglich um eine „Zwischenlösung“. Mehr will er dazu gar nicht sagen, verweist auf Kaufmann-Bruckberger. Die designierte Landesrätin erklärt im Gespräch mit dem KURIER: „Wir mussten einen verhandlungsfähigen Klubobmann nominieren. Und Walter Laki ist noch gar nicht offiziell Mitglied unseres Landtagsklubs.“ Warum nicht? Ein Formalfehler. Stronach muss auf sein Landtagsmandat verzichten. Hat das laut Kaufmann-Bruckberger auch bereits getan, aber – ganz business-like – nur per eMail und damit ohne Gültigkeit. Er werde das zeitgerecht und in offizieller Form nachholen, sagt Kaufmann-Bruckberger. Ob Laki dann Klubobmann werde? „Es wird dann eine Abstimmung in unserem Klub geben.“ Wieder alles offen.

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Mit einer Personalentscheidung ließen am Dienstag auch die Sozialdemokraten aufhorchen. Die roten Gewerkschafter montierten per Aussendung den amtierenden Präsidenten der Arbeiterkammer, Hermann Haneder, ab. Der FSG-Landesvorstand nominierte überraschend den bisherigen Vizepräsidenten Markus Wieser als Spitzenkandidat für die AKNÖ-Wahl 2014. „Wir haben den Generationswechsel lange geplant“, war aus der Fraktion zu hören. So lange wohl doch nicht: Am Montag hatte die FSG-Sektion Bau-Holz noch Haneder als Spitzenkandidat vorgeschlagen.