Chronik/Niederösterreich

Schulbus in Flammen: 51 Kinder gerettet

Dramatische und hektische Minuten spielten sich Donnerstagvormittag auf der Nordautobahn bei Gaweinstal (NÖ) ab. Die gesamte Volksschule aus Neudorf, Bezirk Mistelbach, wollte einen Schulausflug zum Eislaufen machen. Doch plötzlich begann der Bus mit 51 Kindern und drei Lehrern mitten während der Fahrt zu rauchen.

„Unter meinem Sitz hat es auf einmal Rauch hervorgeraucht“, sagt der 8-jährige Markus Unden. Er und mehrere seiner Schulkollegen haben daraufhin ihren Lehrer gerufen. „Ich habe im hinteren Teil des Busses nur noch weißen Rauch gesehen“, sagt Lehrer Michael Haas, der sofort den Busfahrer alarmierte.

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Defekte Türen

Chauffeur Franz Rauscher hielt den Schulbus am Pannenstreifen an und wollte die Türen öffnen: Fehlanzeige. Vermutlich wegen eines hydraulischen Defekts haben die Ausgänge kurz blockiert. Die Not-Taste der Türen funktionierte jedoch problemlos und die Kinder konnten den Bus verlassen. „Einige Schüler von ganz hinten sind sogar über die Sitze geklettert“, beschreibt Michael Kreuziger. Keine Sekunde zu früh: „Als alle draußen gewesen sind, hat es dann zu brennen begonnen“, erzählt wiederum der 7-jährige Jonas Bauer.

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Die Flammen – sie dürften laut Feuerwehr durch einen Motorschaden ausgelöst worden sein – hatten sich rasch im gesamten Bus ausgebreitet. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann. Der 42-Jährige rutschte auf einem Löschschlauch aus und brach sich das rechte Bein.

Die Kinder waren zwar aus dem brennenden Bus befreit, ihre Lehrer hatten dennoch alle Hände voll zu tun. Während manche wie versteinert stehen blieben, wollten andere in Panik auf die Autobahn laufen. „Das war nicht einfach, aber wir haben alle zusammengehalten“, berichtet Haas. Das nach einigen Minuten eingetroffene Rote Kreuz versorgte die Betroffenen mit Decken.

Traumatisiert

Mit dem Mannschaftswagen der Feuerwehr und dem Rettungswagen wurden die Kinder anschließend ins Feuerwehrhaus nach Gaweinstal gebracht. Mit einem Ersatzbus sollten die Schüler nach Hause gebracht werden, die meisten wollten aber nicht mehr in einen Autobus einsteigen. „Nach dem Vorfall sind alle noch traumatisiert“, sagt Lehrer Haas. Die Kinder wurden dann von ihren Eltern abgeholt.

In der Schule gab es eine gemeinsame Nachbesprechung. Heute soll der Vorfall mithilfe von Psychologen aufgearbeitet werden.