Chronik/Niederösterreich

Schlägerungen mit Folgen

Mithilfe von Baggern wurden die Wurzelstöcke aus dem Boden gegraben, Dutzende Bäume gefällt. Schlägerungen von teils abgestorbenen Bäumen und Sträuchern auf einem Privatgrund entlang eines Waldwegs nahe des Pfaffenbergs in Hainburg, Bezirk Bruck/Leitha, sorgten zuletzt für Aufregung. Mittlerweile hat die Bezirkshauptmannschaft das Abholzen gestoppt. Es wird zudem ein Strafverfahren eingeleitet. Denn ganze Wurzelstöcke aus dem Waldgrund zu graben, sei problematisch, erklärt Bezirkshauptmann Peter Suchanek. Der Boden müsse bei derartigen Arbeiten geschont werden.

Beschwerden

Vergangene Woche hatten sich zahlreiche aufgeregte Anrainer bei der Bürgerinitiative Pfaffenberg sowie bei Umweltstadträtin Elisabeth Staffenberger (SPÖ) gemeldet. Sie beschwerten sich über die, aus ihrer Sicht, unverhältnismäßigen Baumschlägerungen hinter ihren Gärten. Staffenberger setzte sich daraufhin mit der Forstinspektion in Verbindung, die die Waldarbeiten nun einstellen ließ.

Das Schlägern verschiedener Bäume sei durchaus notwendig gewesen, da sie eventuell eine Gefahr für die Anrainer dargestellt hätten, erklärt Staffenberger. "Die haben aber mit schwerer Gerätschaft gearbeitet. Das schaut jetzt natürlich furchtbar aus."

Das bestätigt die Bezirkshauptmannschaft, die nicht die Schlägerungen selbst, sondern die Art und Weise wie sie durchgeführt wurde, kritisiert. Der Eigentümer muss nun "den Waldboden so herrichten, dass eine Wiederaufforstung möglich ist", sagt BH-Chef Suchanek. Staffenberger will darauf ein genaues Auge haben. Zudem wird von der Behörde ein Strafverfahren eingeleitet.

Bei der Bürgerinitiative kritisiert man nicht nur die mangelnde Information im Vorfeld, sondern auch, dass nun eine breite Schneise in den Wald geschlagen wurde. "Das lässt den Schluss zu, dass der Weg irgendwann befahren werden könnte", spekuliert Sprecher Gerald Putz. "Aus unserer Sicht werden Tatsachen geschaffen, wenn man nicht aufpasst." Der Liegenschaftseigentümer war für den KURIER nicht erreichbar.