Chronik/Niederösterreich

Riesige Resonanz auf Job-Suche via Facebook

Es ist ein Bewerbungsschreiben, das berührt. Vor einigen Tagen schrieb sich Michael Pfeffer aus Mank im Bezirk Melk seinen Frust von der Seele. Pfeffer ist 23 Jahre alt und leidet an einer schweren Muskelkrankheit. Seit seinem zehnten Lebensjahr sitzt er im Rollstuhl.

Der Mostviertler möchte trotzdem unbedingt arbeiten. "Einen Bürojob könnte ich mir sehr gut vorstellen", erzählt er im Gespräch mit dem KURIER. Doch sein Wunsch konnte ihm noch nicht erfüllt werden. "Seit zwei Jahren bin ich auf Arbeitssuche, habe mehr als 200 Bewerbungen geschrieben. Bislang kamen aber nur Absagen oder ich wurde vertröstet."

Angebote

Jetzt kann Pfeffer wieder Mut schöpfen. Denn sein Bewerbungsschreiben auf Facebook fand eine ungeahnte Resonanz. 15.000-mal wurde sein Eintrag geteilt und tausende Male kommentiert. "Ich war total überrascht, dass so viele Menschen mir helfen wollen und sich für mein Anliegen interessieren." Und es sollen sogar schon einige Angebote von Firmen dabei sein. "Ich hatte noch nicht einmal die Zeit, mir diese Angebote anzusehen. Das werde ich in Ruhe in den kommenden Tagen machen."

Pfeffer ist einer von mehr als 14.300 Menschen mit einer Behinderung, die derzeit in Niederösterreich auf Jobsuche sind. Die Aussichten für sie sind düster. Denn laut Arbeitsmarktservice (AMS) stieg die Arbeitslosenquote in diesem Bereich von 2015 auf 2016 um satte 9,7 Prozent.

Einer, der mit den Fähigkeiten des jungen Mostviertlers schon Erfahrungen sammeln durfte, ist Manks Bürgermeister Martin Leonhardsberger. "Michael hat bei uns ein Praktikum absolviert. Wir waren sehr zufrieden. Ich kann es ihm nur wünschen, dass er bald eine Arbeit findet", sagt der Politiker.