Chronik/Niederösterreich

Retz: Hochfahren mit dem Fahrrad

Ob Laufrad, Hochrad, Tretkurbelrad oder Dampfdreirad – die Geschichte des Fahrrads ist vielseitig. Das wird bei einem Besuch im Retzer Fahrradmuseum deutlich.

Vor 21 Jahren auf Initiative von Fritz Hurtl (75) unter dem Schüttkasten im Schloss Gatterburg gegründet, wird hier die Fahrradgeschichte ab 1820 dargestellt. „Wer schon immer die Vorläufer heutiger City-, Trekking-, Rennräder und Mountainbikes im Original sehen wollte, ist hier genau richtig“, lässt der Museumsgründer wissen.

Ab 29. Mai hat die umfangreiche Ausstellung wieder geöffnet – corona-bedingt hat sich die Saisonöffnung um rund vier Wochen nach hinten verschoben. „Das ist eben höhere Gewalt“, meint Hurtl.

Dass die mittlerweile rund 280 Exemplare der historischen Drahtesel hier allerdings überhaupt gezeigt werden können, ist der Sammlerleidenschaft des Museumsgründers zu verdanken. „Meine persönliche Sammlergeschichte hat vor 40 Jahren begonnen“, erzählt er.

Damals sei es aber reiner Zufall gewesen. „Ich wollte etwas zusammenbasteln und habe nicht gleich das richtige Teil gefunden“, blickt er zurück. Also begann er zu recherchieren. Es folgten weitere Rad-Restaurierungen und so eröffnete 1999 schließlich das Retzer Fahrradmuseum.

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Liebe fürs Leben

„Am Anfang war es Spaß, dann wurde es ernst und jetzt ist es todernst“, schmunzelt Fritz Hurtl beim KURIER-Gespräch, als er über seine Sammlerleidenschaft spricht. Der 75-Jährige ist mit Leib und Seele für das Fahrradmuseum im Einsatz. Unterstützt wird er von einem 10- bis 15-köpfigen Team, das sich unter anderen aus Mitgliedern des Unterstützungsvereins „’s Fahrradl im Schloss“ zusammensetzt.

Ans Leiser-Treten denkt Hurtl aber noch lange nicht. „Viele sagen zu mir: Mit deinem Alter tust du dir das noch an“, schildert der leidenschaftliche Fahrradsammler, der meint, er hätte noch genügend Pläne für die kommenden Jahre. Solange die Gesundheit mitspiele, habe er Freude an dem, was er tue. Fritz Hurtl sagt: „Mir täte es um jede Sekunde leid, die ich hier nicht erleben hätte können und auch um jede weitere, die ich noch erleben werde.“

www.fahrradmuseum.at