Rennen um Kulturhauptstadt: „Letzter City-Park wird verbaut“
Mitte November fällt die Entscheidung, ob sich St. Pölten im Jahr 2024 „Europäische Kulturhauptstadt“ nennen darf. 125 Millionen Euro wollen Stadt, Land und Bund in das Mammut-Projekt investieren. Glanzstück soll dabei das sogenannte „KinderKunstLabor“ sein.
Kulturangebot
Seit Montag steht fest, wo das zukünftige Haus für die Vermittlung von Kunst und kulturellen Kompetenzen entstehen wird. Laut dem Bewerber hat man sich für den Altoona-Park am Schulring entschieden.
„Der Park wird aufgrund der angrenzenden Straßen trotz Nähe zu den Schulen sehr wenig frequentiert. Weitere Kulturinstitutionen wie das Museum Niederösterreich oder die ehemalige Synagoge erlauben einen inhaltlichen Austausch sowie ein vielschichtiges Kulturangebot in unmittelbarer Nähe“, betont Stadtplaner Jens de Buck.
Kritik
Dass das Vorhaben ausgerechnet in einem Park umgesetzt wird, sorgt aber auch für heftige Kritik. „Wenn die SPÖ-Stadtregierung den Klimaschutz auf dem Altar der Kunst opfern will, dann ohne uns und sicherlich auch gegen den Willen der Bevölkerung“, sagt ÖVP-Klubobmann Peter Krammer zum KURIER.
Verständnislosigkeit herrscht auch bei den Grünen. „Diese Entscheidung ist nicht gut. Damit wird – abgesehen vom Sparkassenpark – das letzte innerstädtische Naherholungsgebiet verbaut. Ich glaube, dass es genügend andere Flächen für ein derartiges Projekt gegeben hätte“, meint Geschäftsführer Markus Hippmann.
In den kommenden Wochen soll der Standort mittels einer Machbarkeitsstudie nochmals genau analysiert werden. Die ersten Ergebnisse erwarte man sich nach dem Sommer, heißt es. Laut Bezirksblätter sollen zwölf Millionen Euro in den Bau investiert werden.
„Das Kinderkunstlabor soll höchste architektonische Ansprüche erfüllen und ein bauliches Symbol für das gemeinsame Vorgehen von Stadt und Land sein“, betonen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und der St. Pöltener Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).