Leitbetriebe investieren in Weiterbildung
Von Jürgen Zahrl
Einen neuen Weg haben zwei produzierende Waldviertler Leitbetriebe eingeschlagen. Der Autozulieferer „Pollmann“ mit Sitz in Karlstein, Bezirk Waidhofen an der Thaya, und der Elektrotechnik-Spezialist „Eaton“ mit Sitz in Schrems, Bezirk Gmünd, investieren gemeinsam in die Ausbildung ihrer Lehrlinge. Erstmals konnten nun 15 Nachwuchskräfte aus beiden Betrieben den unternehmensübergreifenden Lehrgang „Loan Production“ erfolgreich absolvieren. Dabei lernten sie, wie sie verschwenderische Bereiche eliminieren und Produktionslinien straffen können.
Solche Ausbildungsprogramme sind aber teuer und daher waren sie bisher nur im mittleren und oberen Management und bei Fachkräften etabliert. Das Modell ist jetzt so konzipiert, dass Lehrlinge im dritten Jahr den Lehrgang berufsbegleitend besuchen können. In drei Etappen folgt nach dem zweitägigen Theorieteil eine dreiwöchige Praxiszeit. Den Abschluss bildet eine Prüfung.
Kosten hoch
„Für Pollmann allein wäre der Kostenaufwand viel zu hoch gewesen. Daher haben wir einen Kooperationspartner über den Qualifizierungsverbund Waldviertel gesucht und diesen in Eaton gefunden“, sagt Geschäftsführer Robert Pollmann. Er sieht diese Lehrlingsausbildung als wichtigen Schritt, um die Kompetenzen der Mitarbeiter zu erhöhen. Gleichzeitig seien die Kosten eine Investition in die „Führungskräfte der Zukunft“, sind beide Firmenchefs überzeugt.
Auch das Wirtschaftsforum Waldviertel bietet Schulungen an, um Lehrern Erfahrungen aus der Praxis zu vermitteln. Das Ziel der Initiative „10-10-10“ ist es, zehn Pädagogen, zehn Tage lang die Chance zu geben, in zehn Betrieben die wirtschaftlichen Anforderungen zu erfahren. „Eine enge Kooperation mit den Schulen ist wichtig, um möglichst jene Qualifikationen zu erhalten, die wir benötigen“, erklärt Markus Ramsauer, Prokurist beim Fertigteilhauserzeuger „Elk“. Noch bis 30. August sind die Lehrer in Betrieben unterwegs.