Chronik/Niederösterreich

Rätselraten um Zukunft für Deponieprojekt

Rund um das Projekt "Marchfeldkogel" wurde am Mittwoch der zweite Versuch einer öffentlichen Verhandlung gestartet. Im Gegensatz zur ersten Sitzung vor eineinhalb Jahren wurde immerhin der ganze Tag verhandelt. Am Ende gab es jedoch ein ähnliches Ergebnis: Der Termin wurde nach der Hälfte der zu besprechenden Punkte unterbrochen und auf unbestimmte Zeit verschoben.

Einige Gegner werten die Aktion als mögliches Ende des Deponieprojekts. Zwar könne es durchaus noch Verfahrensschritte geben, sagt Umweltexperte Wolfgang Rehm, aber "ich glaube der Marchfeldkogel ist erledigt." Die Verhandlung habe gezeigt, dass nach derzeitigem Stand das Vorhaben nicht genehmigungsfähig sei.

Beim Thema Verkehr musste der Gutachter etwa einräumen, dass er die Verkehrszahlen nicht nachvollziehen konnte. Dennoch wurde das Gutachten positiv bewertet. Beim Thema Luft haben die Betreiber zugegeben, dass die Feinstaub-Grenzwerte im Jahresmittelwert deutlich überschritten werden. Laut nö. Umweltanwalt müssten die Betreiber noch gravierende Nachbesserungen unternehmen.

Skandalös

ÖVP-Gemeinderat Christian Bauer aus Markgrafneusiedl kritisierte wiederum die Verhandlungsführung: "Das war skandalös." Demnach seien manche Einwände der Bürger nicht ernst genommen worden. Seitens der Behörde wird jegliche Kritik hinsichtlich einer parteiischen Verhaltens zurückgewiesen.

Laut Behörde soll die Sitzung im nächsten halben Jahr fortgesetzt werden. Davor müssen eben noch Unterlagen nachgereicht werden. Die Betreiber geben sich jedoch nicht geschlagen: "Wir werden uns auf den zweiten Verhandlungstag vorbereiten."