Prominente fürchten um Hotel Sauerhof
Von Michael Nowak
Der Streit um das Hotel Sauerhof in Baden geht in die nächste Runde: Die prominent besetzte „Bürgerinitiative für den Erhalt Badens“ rund um Altbürgermeister August Breininger, die beiden Schauspielerinnen Lotte Tobisch und Christiane Hörbiger sowie Universitätsprofessor Karl Zweymüller kritisiert die Ausbaupläne des Hotelbesitzers Siegmund Kahlbacher und seiner Investorengruppe K.Y.A.T.T., erhebt aber auch Vorwürfe gegen die Stadt. Das gab sie am Montag in einem Pressegespräch bekannt.
Zubau sorgt für Aufregung
Besonders der angedachte Zubau von drei Blöcken im Hotelpark stößt der Initiative sauer auf. „Ein Block mit zusätzlichen Zimmern reicht vollkommen. Alles darüber hinaus rechnet sich nicht“, sagt Zweymüller. Zur Nutzung der neuen Blöcke meint er: „Es besteht die Befürchtung, dass dort Eigentumswohnungen entstehen sollen, die anschließend gewinnbringend verkauft werden, während der Sauerhof selbst nicht wie versprochen revitalisiert wird.“
Der Stadt wird vorgeworfen, dass man überhaupt keine Sicherheiten gegenüber Kahlbacher habe und keine Rücksicht auf den Erhalt von kulturell bedeutsamen Gebäuden nehme.
Bürgermeister und K.Y.A.T.T. wehren sich
Kurt Staska, Bürgermeister der Stadt Baden, weist die Vorwürfe zurück: „Wir kennen die bisherigen Projekte von Herrn Kahlbacher, wir können auch googeln. Durch die Widmung der Fläche haben wir sehr wohl eine Absicherung. Es ist gar nicht möglich, dort Eigentumswohnungen zu bauen oder Appartements langfristig zu vermieten.“
Auch die Kritik, dass der Bau von zu vielen Zimmern unwirtschaftlich sei, will Staska nicht gelten lassen: „Herr Kahlbacher hat seine endgültigen Pläne noch gar nicht präsentiert. Zwei der drei Zubauten sind außerdem für Wellnesseinrichtungen und nicht für Hotelzimmer gedacht.“
Kahlbachers K.Y.A.T.T.-Gruppe reagierte am Dienstag mit einer Aussendung auf die Vorwürfe. Die Revitalisierung des Sauerhofs habe oberste Priorität heißt es darin. Thomas Brenner, designierter Hoteldirektor des Sauerhofs, weiters: „Für einen wirtschaftlichen Betrieb des Grand Hotels Sauerhof ist die geplante Anzahl von 120 Zimmer und Suiten unabdingbar, Wohnblocks anstelle von Hotelzimmern zu bauen wäre fahrlässig. Die Suiten sind als Appartements ausgestattet und stehen in erster Linie unseren internationalen long-stay Gästen zur Verfügung.“ Trotz des geplanten Zubaus bleibe der Anteil der Grünfläche in etwa gleich.
Verwundert zeigte man sich in der Aussendung über die nicht vorhandene Gesprächsbereitschaft der Bürgerinitiative. So waren Vertreter von K.Y.A.T.T. extra zum Pressegespräch angereist, um sich den Vorwürfen zu stellen, der Zutritt wurde ihnen aber verwehrt. Auch Zweymüller selbst sei für die Vertreter nicht zu sprechen gewesen.