Polizei sammelte für Flüchtlinge
Es ist gerade einmal ein paar Tage her, da griffen Ermittler entlang der Ostautobahn 283 Flüchtlinge auf. Und das innerhalb von nur vier Stunden. Ein trauriger Rekord.
Für Leopold Holzbauer und Omar Haijawi-Pirchner vom Stadtpolizeikommando Schwechat gehören derartige Aufgriffe mittlerweile zur täglichen Routine. Das macht es aber nicht leichter."Es ist eine Aufgabe, die uns seit Monaten voll in Anspruch nimmt und sehr fordert", erzählt Haijawi-Pirchner.Die Beamten, die am Flughafen Schwechat stationiert sind, brauchen dabei aber nicht einmal die Autobahn abzufahren, um mit Asylwerbern in Kontakt zu kommen. Denn in ihrer Nachbarschaft, einer Gerätehalle am Flughafengelände, sind derzeit 230 Flüchtlinge untergebracht. 112 davon sind Kinder.
Das Leid vieler Familien, die den Kriegswirren in ihren Heimatländern entkommen sind, ist an den Polizisten nicht spurlos vorübergegangen. So entstand auch die Idee, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen. Und die Beamten setzen dafür einige Hebel in Bewegung. Haijawi-Pirchner etwa motivierte nicht nur seine Kollegen, er rief auch via Facebook in seiner Heimatgemeinde Himberg zum Spenden auf.
Rotes Kreuz
Sein Kollege Gerhard Hauser, der nicht nur als Polizist in Schwechat für Recht und Ordnung sorgt, sondern auch die Geschicke der Gemeinde Moosbrunn führt, wandte sich mit einem Hilferuf an "seine" Bürger. Mit Erfolg. "Es sind sehr viele Menschen zu mir gekommen. Das hat mich sehr gefreut", sagt der Bürgermeister. Aber auch Angelika Ponecz, General Managerin der NH-Hotels, hörte von der Aktion und machte mit. 40 Matratzen spendete sie der Polizei.
Insgesamt war die Spendenbereitschaft so groß, dass die Polizei einen ganzen Bus mit Spielzeug, Kleidung und Windeln anfüllen konnte. Dann ging es weiter zum Roten Kreuz. Dort wurden die Gegenstände von Daniela Angetter und Thomas Haidegger entgegengenommen. Die Rot-Kreuz-Mitarbeiter werden die Spenden nun an die Flüchtlinge am Flughafen verteilen.
Während der Übergabe an die Helfer meldete die Polizei die Verhaftung von mehreren Schleppern. Die Arbeit für die Exekutive geht weiter. Die Hilfe aber auch.