Politstreit um Ansiedlung des Umweltbundesamtes im Pionierviertel
Von Lisa Rieger
Das Umweltbundesamt soll, wie berichtet, im Pionierviertel in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) angesiedelt werden. Genauer: An jenem Platz, wo die Sammelgarage geplant war, die laut Plattform Unser Klosterneuburg (PUK) ermöglichen soll, dass das Viertel autofrei wird. Dass eine Machbarkeitsstudie über den Standort veranlasst wurde, löste einen bissigen Austausch zwischen PUK und Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) aus.
„Wir haben das Gefühl, dass uns der Bürgermeister hinstellt, als wären wir pauschal gegen die Ansiedelung des Umweltbundesamtes in Klosterneuburg. Dabei hätte es unserer Ansicht nach genügend Standorte auch im Pionierviertel gegeben, wo man es gut integrieren hätte können“, sagt Johannes Kehrer von der PUK. Lediglich der Standort an der geplanten Sammelgarage sei nicht passend.
Bahnhofsnähe
Für Schmuckenschlager bietet genau dieser Ort aber mehrere Vorzüge: „Der Bahnhof mit Busanbindungen ist in unmittelbarer Nähe, genauso wie Rathaus- und Stadtplatz. Außerdem kann die Stadtgemeinde eine Eigentumsoption an diesem Standort anbieten.“ Die Ansiedelung sei auch woanders im Pionierviertel möglich gewesen: „Da konnten sich Grundbesitzer, also das Stift Klosterneuburg, und das Umweltbundesamt aber nicht einigen“, erklärt der Bürgermeister.
Dass sich die Planung verzögert, fürchtet Schmuckenschlager nicht. Kehrer meint, dass die Planung der vergangenen fünf Jahre nun umsonst gewesen sei, „obwohl bei der letzten Gemeinderatssitzung noch zugesichert wurde, dass der Planungsprozess erhalten bleibt“. „Das Pionierviertel ist eine Paradeliegenschaft. Wir sind dazu verpflichtet, die letzte große Baulandreserve so behutsam wie möglich zu entwickeln“, sagt Schmuckenschlager.