NÖAAB: Sobotka soll demnächst abgelöst werden
Von Martin Gebhart
Bei der Arbeitnehmervertretung der ÖVP in Niederösterreich (NÖAAB) dürfte diese Woche ein spektakulärer Führungswechsel bekannt gegeben werden. Wie aus NÖAAB-Kreisen zu hören ist, soll Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die Funktion des Landesobmannes abgeben.
Bezüglich der Nachfolge dürfte man sich im NÖAAB-Vorstand bereits auf ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister geeinigt haben.
Noch im Frühjahr hätte es eigentlich einen Landestag geben sollen, um diesen Wechsel offiziell abzusegnen. Dieser Landestag wird jetzt aber höchstwahrscheinlich erst im Herbst stattfinden. Deswegen müsste Christiane Teschl-Hofmeister bis dahin als geschäftsführende Landesobfrau tätig sein.
Sobotka wird im Bund gebraucht
Wolfgang Sobotka war im November 2010 mit über 90 Prozent der Delegiertenstimmen zum Landesobmann des NÖAAB gekürt und mit einem noch höheren Votum bestätigt worden. Zuletzt musste er sich aber als Nationalratspräsident und als einer der engsten Vertrauten von ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz immer mehr um die Bundesebene kümmern.
Dass Christiane Teschl-Hofmeister als Nachfolgerin im Spiel ist, kommt sehr überraschend. Die ehemalige Chefredakteurin des ORF Niederösterreich war 2018 als parteilose Quereinsteigerin von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in die Landesregierung geholt worden. Jetzt dürfte sie einen großen Schritt in die Partei, besser gesagt in die Parteiorganisation, gemacht haben.
Einzige Obfrau in der Landesregierung
Sie wäre die einzige Bündeobfrau, die auch in der Landesregierung sitzt. Noch dazu als Vertreterin eines sehr starken Bundes, dem ja auch die Landeshauptfrau oder Klubobmann Klaus Schneeberger angehören. Vor wenigen Monaten galt übrigens noch Gänserndorfs Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Rene Lobner beim NÖAAB als möglicher Sobotka-Nachfolger. Das dürfte sich zerschlagen haben.