Chronik/Niederösterreich

Neuwahl: ÖVP erreicht absolute Mehrheit

Neun Stimmen trennten im Vorjahr die beiden Großparteien SPÖ und ÖVP bei der Gemeinderatswahl in Engelhartstetten im Bezirk Gänserndorf. Ein Jahr später hat sich die Reihung geändert, und auch das Ergebnis ist diesmal deutlicher ausgefallen: Mit etwas mehr als 50 Prozent und genau 200 Stimmen mehr als die Sozialdemokraten (37 Prozent) können die Schwarzen weiterhin den Bürgermeister stellen.

Die SPÖ war also der Verlierer einer Wahl, die die Partei selbst verursacht hat. Weil ihre Gemeinderäte im August geschlossen ihr Mandat zurückgelegt haben, kam es überhaupt erst zum neuerlichen Urnengang.

Die ÖVP ist mit zehn von 19 Mandaten nicht mehr auf einen Koalitionspartner angewiesen. Bürgermeister Josef Reiter nahm das Ergebnis dementsprechend erfreut zur Kenntnis: "Bis jetzt hatten wir eine Koalition, jetzt haben wir alles selbst in der Hand".

Nachzügler

Für die drei kleinen Parteien, FPÖ (5 Prozent), "Liste Barnet" (4 Prozent) und "Bürgerplattform" (3 Prozent), blieb im Zweikampf um den Bürgermeistersessel wenig Platz. Die Freiheitlichen konnten immerhin ein Mandat erringen und in den Gemeinderat einziehen. "Alles hat sich auf den Bürgermeister zugespitzt, da war es für die anderen Parteien schwierig", resümiert FP-Obmann Andreas Hruschka. Die beiden Bürgerlisten mussten hingegen die Segel streichen. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent.

Bei der SPÖ wurde das Votum mit hängenden Köpfen entgegengenommen. Deren Ziel, stärkste Partei in der Gemeinde zu bleiben, wurde klar verfehlt. SP-Vorsitzender Andreas Zabadal gibt sich kämpferisch und will dennoch im Amt bleiben.

Die ÖVP will die klare Mehrheit hingegen nutzen, um endlich eigene Anliegen umsetzen. "In den ersten fünf Monaten konnten wir nicht viel bewegen und danach waren uns die Hände gebunden", erklärte Reiter. Denn durch die Auflösung des Gemeinderats konnten keine Beschlüsse gefasst werden.