Chronik/Niederösterreich

Nach Massencrash: Suche nach Schuldigen

Es ist trockenes Beamtendeutsch, das eine der spektakulärsten Massenkarambolagen der vergangenen Jahre beschreibt. Demnach löste ein Unfall auf der Westautobahn bei Völlerndorf einen Stau aus, in der Folge kam es zu weiteren Unfällen. „Die Unfallstelle erstreckte sich von Straßenkilometer 69 bis 71“ heißt es. Die traurige Bilanz vom 26. März: Ein Toter mehrere Schwerverletzte. Insgesamt waren 70 Fahrzeuge, darunter zahlreiche Lastwagen, in den Blechsalat bei starkem Schneefall verwickelt.

Keine Anzeigen

Die Aufarbeitung der Karambolage dauert aber noch an. Ende Mai soll der Abschlussbericht vorliegen. Dann entscheidet die Staatsanwaltschaft St. Pölten, ob und gegen wen Anklage erhoben werden wird. Eines steht bei der Suche nach dem oder den Schuldigen schon fest: Der Autobahnbetreiber ASFiNAG wird bei einem etwaigen Gerichtsverfahren vermutlich keine Rolle spielen. „Die ASFiNAG wird nicht als Beschuldigter geführt“, bestätigt Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Interessant ist, dass nach dem Massencrash keine Anzeigen gegen die ASFiNAG eingingen. Dabei hatten sich etliche Lenker anonym beschwert, dass die Fahrbahn nur schlecht bzw. gar nicht geräumt gewesen sei. „Intern wurde der Fall analysiert und besprochen. Die Schuld liegt nicht bei uns“, sagt ASFiNAG-Abteilungsleiter Heimo Maier-Farkas. Er behauptet auch, dass sich in der Nachschau herausgestellt hätte, das die Rettungsgasse „zumindest teilweise“ funktioniert hätte. Das wird wiederum von den Einsatzkräften bestritten.